Mit einem BtM-Rezept kann sich der Patient den Wirkstoff in der Apotheke in Form von Tabletten, Kapseln, Granulat, Flüssigkeit oder Zäpfchen holen und nimmt sie nach Vorgabe des Arztes zuhause selbst ein. Zwar gibt es auch Injektionen, diese werden aber in der Regel nur im Krankenhaus durchgeführt.
Morphin wirkt, indem es die Schmerzsignale daran hindert, entlang der Nerven zum Gehirn zu wandern. Die häufigsten Nebenwirkungen sind Verstopfung, Übelkeit und Schläfrigkeit. Es ist möglich, von Morphin abhängig zu werden, ähnlich wie zum Beispiel von Tilidin. Dem lässt sich vorbeugen, wenn der Patient die vorgegebene Dosierung einhält und die Behandlung regelmäßig vom Arzt überprüft wird. Während der Einnahme von Morphin sollten man auf Alkohol verzichten, da es sonst eher zu Nebenwirkungen wie Schläfrigkeit kommt.
Morphin kann bei entsprechender Indikation von Angehörigen jeder Altersgruppe verwendet werden. Es gibt aber auch Menschen, für die Morphin nicht geeignet ist. Bei Säuglingen, Kleinkindern und älteren Menschen ist das Risiko, dass es zu Nebenwirkungen kommt, erhöht. Unter folgenden Voraussetzungen muss der Arzt eine sorgfältige Abwägung zwischen Risiko und Nutzen vornehmen oder ein anderes Schmerzmittel verordnen: allergische Reaktionen auf den Wirkstoff, Atembeschwerden oder Erkrankungen der Lunge, Abhängigkeit von Alkohol, Erkrankungen, die mit Krampfanfällen verbunden sind, Kopfverletzungen, Schilddrüsenunterfunktion, Probleme mit Leber, Nieren und Nebennieren, vergrößerte Prostata, niedriger Blutdruck, Myasthenia gravis sowie Schwangerschaft und Stillzeit.
Je nach Präparat tritt die Wirkung sofort oder verzögert ein. Die Dosierung variiert von Person zu Person. Sie hängt davon ab, wie stark die Schmerzen sind, wie man auf frühere Schmerzmittel reagiert hat und ob es zu Nebenwirkungen kam. Es ist wichtig, Medikamente mit Morphin genau so einzunehmen, wie es der Arzt angeordnet hat. Um Übelkeit vorzubeugen, nimmt man sie in der Regel mit oder kurz nach einer Mahlzeit ein.
Die Behandlung beginnt mit einer niedrigen Dosis, die dann langsam erhöht wird, bis die Schmerzen gut kontrolliert sind. Sobald die Schmerzen unter Kontrolle sind, wird der Arzt meist einen Wechsel zu langsam freisetzendem Morphin anordnen. Dies kann die Anzahl der Dosen, die pro Tag einzunehmen sind, verringern.
Soll das Medikament abgesetzt werden, ist die Dosis langsam zu verringern (ausschleichen), besonders, wenn man es für längere Zeit angewendet hat. Die Dauer der Anwendung ergibt sich aus dem Grund für die Einnahme. Nach einer Verletzung oder einer Operation muss man es also vielleicht nur für ein paar Tage oder höchstens ein paar Wochen einnehmen. Bei langfristigen Erkrankungen, zum Beispiel bei chronischen Problemen mit dem Bewegungsapparat, kann eine längere Therapie erforderlich sein.
Nach einer Überdosis Morphin kann es vorkommen, dass man sich sehr schläfrig, krank oder schwindlig fühlt und Schwierigkeiten beim Atmen hat. In schweren Fällen kommt es zum Koma, dann ist eine Notfallbehandlung im Krankenhaus erforderlich. Die Menge, die zu einer Überdosierung führen kann, variiert von Person zu Person.
Häufige Nebenwirkungen treten bei mehr als 1 von 100 Personen auf, sind aber in der Regel nicht besonders schwerwiegend. Dazu zählen Verstopfung, Übelkeit, Schläfrigkeit, Schwindel, Verwirrung und Kopfschmerzen sowie Jucken und/oder Ausschlag.
Zu schweren Nebenwirkungen kommt es bei weniger als einem Prozent der Patienten. Dazu zählen Atemnot oder Kurzatmigkeit, Muskelverspannungen, starker Schwindel, Müdigkeit und Kraftlosigkeit (Hinweis auf niedrigen Blutdruck) sowie Krämpfe.
Wie alle Medikament aus der Gruppe der Opiate gilt Morphin als Betäubungsmittel. Wer in der Apotheke Morphin kaufen möchte, benötigt also ein BtMG-Rezept vom Arzt. Zwar gibt es immer mehr Plattformen im Internet, wo man Morphin rezeptfrei bestellen kann, doch diese werden vor allem im Drogenmilieu genutzt und spielen in der Medizin keine Rolle.