Die Varikozele ist die variköse Erweiterung der Venen des Hodenstrangs, des sogenannten pampiniformen Plexus. Mit anderen Worten, es ist das Vorhandensein von Krampfadern im Hodenstrang. 90% der Fälle von Varikozele befinden sich im linken Hoden. Beidseitigkeit betrifft nur 7% und nur 3% auf der rechten Seite. Die Varikozele bei Kindern ist unter 10 Jahren selten. In diesen Fällen spricht man von einer präpubertären Varikozele. Die Häufigkeit der Varikozele nimmt mit dem Eintritt in die Pubertät und Adoleszenz zu.
Das größte Problem, das eine Varikozele verursachen kann, ist die Beeinträchtigung der Fruchtbarkeit bei Männern. Bei 40 % der unfruchtbaren Patienten ist die Ursache eine Varikozele. Sie führt jedoch selten zu einer erektilen Dysfunktion, und dies ist wichtig hervorzuheben, um eine erektile Dysfunktion psychologischer Ursache zu vermeiden.
Ursachen der Varikozele
Die genauen Ursachen für das Auftreten von Krampfadern im Hodenstrang sind nicht bekannt, es wird jedoch auf mehrere Faktoren zurückgeführt:
Anatomische Ursachen.
Die Venen auf der linken Seite führen zur linken Nierenvene, die höher liegt als die auf der rechten Seite. Dadurch kommt es zu einem schlechteren Rückfluss des Blutes aus den Venen auf der linken Seite. Das wiederum führt dazu, dass sie sich erweitern.
Genetische Gründe.
Von manchen Menschen ist bekannt, dass sie von Geburt an eine Veranlagung haben, dass sich die Venenklappen inkompetent verhalten. Daher ist es nicht ungewöhnlich, dass Patienten mit Varikozele auch: Krampfadern in den Beinen und Hämorrhoiden aufweisen.
Vorhandensein eines Tumors.
Schließlich, und ausnahmsweise, kann eine Varikozele durch das Vorhandensein eines Nierentumors oder im Retroperitoneum bedingt sein. In diesen Fällen komprimiert die Tumormasse die Nierenvene oder die Gonadalvene. Andererseits ist die Präsentation der Varikozele meist abrupt und die Patienten sind meist über 40 Jahre alt. Wenn dies der Fall ist, verwenden wir den Begriff sekundäre Varikozele.
Hauptsymptome
Normalerweise sind Hodenkrampfadern asymptomatisch. Bei jungen Männern können sie jedoch ein gewisses Unbehagen verursachen, wie z. B. ein Schweregefühl nach körperlicher Anstrengung. In den meisten Fällen entdeckt der Patient zufällig eine Beule im linken Hemiskrotum. Die häufigsten Symptome der Varikozele, in ihrer Milde, sind:
Gefühl von Schwere oder Unbehagen in diesem Hoden. Es ist meist ein Symptom bei jungen Männern und bei Varikozelen sekundär zu Tumoren bei Männern über 40 Jahren. Hodenschmerz von unterschiedlicher Intensität. Er wird bei Jugendlichen und jungen Männern meist nach intensiver körperlicher Betätigung ausgelöst und lässt in Ruhe nach. Bei erwachsenen Männern ist der Schmerz selten. Wenn er auftritt, muss ein abdominaler Ultraschall durchgeführt werden, um Nieren- und Retroperitonealtumoren auszuschließen.
Das Gefühl von Hitze im Hodensack.
Die Schwellung ist bei der Palpation nicht schmerzhaft und ist im Stehen leichter zu erkennen als im Liegen. Außerdem ist sie bei Valsalva-Manövern (Manöver, die aus einer Erhöhung des intraabdominalen Drucks bestehen) stärker ausgeprägt. Dieses Detail ist wichtig, da der Patient manchmal im Liegen oder in einem kalten Raum untersucht wird und dies unbemerkt bleibt. Die Abnahme der Größe des Hodens und seiner Konsistenz. Dies ist ein Symptom, das nicht immer auftritt. Die Abnahme kommt jedoch häufiger bei höhergradigen Varikozelen vor, die durchgehend überhitzen und den Hoden so keine Chance auf Regeneration geben.
Möglichkeiten der Behandlung der Varikozele
Chirurgische Behandlung
Die chirurgische Behandlung der Varikozele basiert auf der Ligatur der Vene. Dies ist die am häufigsten angewandte Technik. Diese Behandlung kann durch Inzisionen in verschiedenen Höhen durchgeführt werden. Hoch und retroperitoneal oder tief, wie z.B. inguinal oder subinguinal. Um den Eingriff durchzuführen, wird in der Regel eine Lupenbrille mit mindestens 4-facher Vergrößerung verwendet. Die Verwendung der Brille ermöglicht es, die verschiedenen Strukturen des Strangs deutlich zu unterscheiden. Durch die bessere Sicht auf die Arterien und Lymphgefäße ist das Risiko von Komplikationen geringer. Der Eingriff wird in Anästhesie durchgeführt. In der Regel werden die Patienten nach 4-6 Stunden entlassen. Die Wiedereingliederung in den Beruf hängt logischerweise vom Beruf des Patienten ab, selten mehr als eine Woche.
Nicht-chirurgische Behandlung
Venenverschluss (Embolisation der Varikozele). Sie wird mit Techniken der interventionellen Radiologie durchgeführt. Dazu wird ein Katheter von der Vena femoralis zur Vena spermatica geführt. Dort wird ein Verödungsmittel freigesetzt, um einen Verschluss der Venen zu erreichen.
Alternative Behandlungsmethoden
Bei einem operativen Eingriff kommt es unvermeidbar zu einer temporären Verletzung. Entweder der Bauchdecke oder der Leiste oder des Hodensacks. Anders ist eine operative Beseitigung der Varikozele auch nicht möglich. Natürliche Varikozele Behandlungsmethoden bieten die Möglichkeit eine Rückbildung in frühen Stadien zu erreichen. Bei hochgradigen Varikozelen (3. Grad) kann eine Symptomfreiheit erreicht werden. Eine natürliche Rückbildung dauert länger, je höher der Grad ist.