Jetzt ist es amtlich: Seit gestern darf auch die sechste Spritze aus den Impfstoff-Ampullen von Biontech-Pfizer verwendet werden. Inoffiziell hatten einige ärztliche Leiter der Impfzentren schon vor Tagen entschieden, den Impfstoff nicht mehr zu verschwenden. Aus ethischen Gründen und nach sorgfältiger Prüfung. Und in Sachen Impfstoffknappheit gibt es noch mehr gute Nachrichten: Die EU erhält weitere Millionen Dosen des Corona-Impfstoffs von Biontech-Pfizer, sowie des neu zugelassenen Vakzins von Moderna. Für Deutschland reiche das aus, um eine Herdenimmunität zu erzielen, hieß es. Bei aller Euphorie sollte man aber nicht vergessen, dass der Impfstoff nur ein Schritt in Richtung Lösung des Corona-Problems ist. Es ist nämlich noch immer unklar, inwieweit durch die Impfung überhaupt Immunität erreicht wird und wie lange diese anhält. Experten gehen davon aus, dass sich auch Geimpfte weiterhin infizieren können, allerdings soll die Erkrankung dann viel glimpflicher verlaufen - so die Hoffnung. Eine sogenannte sterile Immunität, bei der keinerlei Virusvermehrung mehr vorkommt, gibt es aber Wissenschaftlern zufolge bei keiner Impfung. Doch auch, wenn die Immunität noch unsicher ist, kann die Impfung dazu beitragen, dass weniger Menschen sterben. Immerhin bietet sie Schutz vor einem sehr schweren Verlauf der Erkrankung. Wir sollten aber nicht davon ausgehen, dass damit das Corona-Problem schnell gelöst sein wird. Und schon gar nicht, dass die "Herde" bald immun ist. Zu viele wollen sich gar nicht impfen lassen, andere können gar nicht geimpft werden (Kinder). Noch ist das Virus nicht verschwunden.
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