fit und munter - BNK rät Herzpatienten dringend zur Covid-19-Impfung / Patienten mit Blutverdünnern müssen sich aber vorab vom Arzt beraten lassen

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BNK rät Herzpatienten dringend zur Covid-19-Impfung / Patienten mit Blutverdünnern müssen sich aber vorab vom Arzt beraten lassen


In der aktuellen Corona-Pandemie rät der Bundesverband Niedergelassener Kardiologen (BNK) Menschen mit Herz-Kreislauferkrankungen und Bluthochdruck dringend zur Impfung gegen Covid-19. "Herzpatienten sollten sich unbedingt schützen, denn die Gefahr für einen schweren Krankheitsverlauf ist bei ihnen deutlich höher als bei gesunden Menschen . Wir empfehlen daher insbesondere Menschen mit Herz-Kreislauferkrankungen die Impfung gegen Covid-19" , sagt Dr. Norbert Smetak, Vorsitzender des Bundesverbands Niedergelassener Kardiologen (BNK). So ist laut einer aktuellen US-Datenanalyse (https://www.jacc.org/doi/full/10.1016/j.jchf.2020.11.003) des vergangenen Jahres die Todesrate von Patienten mit Herzschwäche und Covid-19-Erkrankung bei einer Hospitalisierung extrem hoch: Fast jeder vierte Patient starb in der Zeit des Klinikaufenthalts.

Impfstart für dritte Gruppe der Impfverordnung leider noch völlig offen

Patienten mit Herzerkrankungen oder Bluthochdruck gehören zur dritten Gruppe in der Impfpriorisierung, den "Schutzimpfungen mit erhöhter Priorität". Sobald der Impfstart für diese Bevölkerungsgruppe offiziell verkündet wird, sollten sich Herzpatienten mit ihrem behandelnden Arzt über den frühestmöglichen Zeitpunkt der ersten Impfung abstimmen. Die zweite Impfung erfolgt im Anschluss dann zwischen dem 21. und 42. Tag. "Die Aufklärung zum Impfprozedere ist derzeit leider noch völlig unzureichend. Es rufen täglich immer mehr verunsicherte Patienten in den Praxen an und fragen, ob sie mit ihrer Erkrankung zu einer Risikogruppe gehören, ob sie dafür eine Bescheinigung brauchen und wie sie an einen Impftermin kommen" , sagt Dr. Smetak. "Wir können nur an die Regierung appellieren, die Impfverordnung mit einer voraussichtlich gültigen zeitlichen Abfolge für die Menschen zu konkretisieren".

Vorsicht bei Medikamenteneinnahme: Welches Risiko bergen Blutverdünner bei der Impfung?

Über eine Million Menschen in Deutschland nehmen sogenannte Blutverdünner. Patienten, die diese gerinnungshemmenden Mittel nehmen (Cumarine wie Marcumar, NOAKs wie Pradaxa, Lixiana, Eliquis, Xarelto), müssen sich allerdings vor der Impfung von ihrem behandelnden Arzt beraten lassen und ggf. ihre Behandlung kurzfristig umstellen. Nach Information des Robert-Koch-Instituts kann die aktuelle Impfung nur intramuskulär injiziert werden, also nicht subkutan (unter die Haut). Eine intramuskuläre Injektion wird von den Pharmaherstellern bei der Einnahme von Blutdünnern jedoch im Beipackzettel explizit ausgeschlossen. Zu groß ist das Risiko z.B. einer Hämatombildung. Eine Impfung kann aber unter Beachtung besonderer Vorsichtsmaßnahmen durchaus erfolgen. "Je nach Krankheitsbild muss der Arzt individuell das Blutungsrisiko bei einer Impfung gegen das Risiko einer Gerinnselbildung oder Thrombose beim Absetzen der Gerinnungshemmer abwägen. Möglicherweise kann das blutverdünnende Medikament kurzfristig pausiert werden oder die Therapie kann zeitweise umgestellt werden. Auf keinen Fall dürfen Patienten einen Gerinnungshemmer eigenmächtig absetzen ", erläutert Dr. Smetak. Ihre Wirkweise ist bei vielen Herzerkrankungen essentiell, sei es zur Schlaganfallprophylaxe bei Vorhofflimmern, aber auch zur Vorbeugung von Gerinnselbildungen an künstlichen Herzklappen und von Thrombosen und Lungenembolien.

Über den BNK e. V.

Der BNK ist der größte Kardiologenverband auf vertragsärztlicher Ebene in Deutschland. Er hat derzeit rund 1.300 Mitglieder und repräsentiert damit über 90 Prozent der kardiologischen Praxen. Der Verband ging aus einer Arbeitsgemeinschaft hervor, die 1979 von knapp 100 Fachärzten gegründet wurde. Heute sind die Mitglieder des BNK auf regionaler und Bundesebene in zahlreichen Ausschüssen, Projektgruppen, gesundheits- und berufspolitischen Gruppierungen und in vielen Gremien der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie - Herz- und Kreislaufforschung (DGK) (http://www.dgk.org/) aktiv. Seinen juristischen Sitz hat der BNK in München. Weitere Informationen rund um den BNK finden Sie unter http://www.bnk.de .

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Dr. med. Heribert Brück
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Fax:02431.76 00 3
E-Mail: mailto:presse@bnk.de

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