Was hat man sich hierzulande in sozialen Medien über den russischen Impfstoff Sputnik V lustig gemacht. Bereits im August 2020 wurde er in Russland zugelassen, nachdem er nur an einer Handvoll Menschen getestet worden war. Doch jetzt dürften viele nicht mehr lachen. Denn nun sind Zwischenergebnisse der entscheidenden Testphase III am Menschen im wichtigen Fachmagazin "The Lancet" veröffentlicht worden. Demnach sehen die Wirksamkeits- und Nebenwirkungsdaten bislang gut aus. Besser als beim Astrazeneca-Impfstoff und annähernd so gut wie beim Biontech-Vakzin. Natürlich kann auf den letzten Metern immer noch etwas passieren, doch nach dem jetzigen Stand ist damit zu rechnen, dass die europäische Arzneimittelagentur, sobald die nötigen Daten vorliegen, Sputnik wie auch dem Biontech-Impfstoff eine bedingte Zulassung erteilen wird. Und dann wird die EU bestellen, werden auch in Deutschland Menschen den Impfstoff verabreicht bekommen. Wogegen am Ende des Tages nichts spricht, denn bei einer Zulassung erfüllt das Vakzin ja entsprechende Sicherheits- und Wirksamkeitsvorgaben. Hätte man es also wie die Russen machen und einfach zulassen sollen, um schneller impfen zu können? Ganz klar nein. Natürlich haben auch Biontech und Moderna für die bedingte Zulassung nur Minimalvorgaben etwa bei der Zahl der untersuchten Fälle erfüllen müssen. Aber sie gehen den wissenschaftlichen Weg. Klinische Studien nach strengen Richtlinien zu machen oder die Zulassung einfach von oben zu verfügen, ist und bleibt ein großer Unterschied. Es ist mit Sputnik bislang gut gegangen. Es hätte aber auch anders laufen können.
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