Die Untersuchung wurde mit austherapierten Patienten mit Kopf-Hals-Krebs - Patienten, bei denen keine Möglichkeit der Behandlung mehr bestand - durchgeführt. Sie zeigte, dass 68% dieser Patienten ohne bisherige Hoffnung gut oder sehr gut auf die PDT-Behandlung angesprochen haben. Die Wahrscheinlichkeit dieser Patienten, nach fünf Jahren noch tumorfrei zu leben, beträgt ca. 40 %. Durch die PDT-Behandlung scheint also die Heilung für einen Teil dieser Patienten möglich zu sein. Diese internationale Studie unter der Leitung des NKI-AVL bestätigt das Ergebnis einer früheren Studie, die im Jahr 2004 von D"Cruz veröffentlicht wurde.
Die Photodynamische Therapie wird zurzeit vor allem bei Patienten mit Kopf-Hals-Krebs (mit Ausnahme von Gehirntumoren) angewendet, bei denen keine der Standard-Therapien wie Operation, Bestrahlung oder Chemotherapie bzw. eine Kombination aus diesen angeschlagen hat. Dem betroffenen Patienten wird zunächst das lichtempfindliche Medikament Foscan® von biolitec verabreicht, je nach Lage des Tumors entweder intravenös oder örtlich. In den folgenden Tagen sollte er dann zunächst helles Tageslicht meiden. Nachdem der Wirkstoff sich im Tumorgewebe angereichert hat (meist nach vier Tagen), erfolgt die Bestrahlung mit Laserlicht. Das zentrale Merkmal dieser Behandlung liegt darin, dass die Zellen des erkrankten Gewebes durch die Aktivierung des Wirkstoffes mit Hilfe des Laserlichts zerstört werden.
Neu ist die sogenannte Interstitielle Photodynamische Therapie (IPDT) für größere Tumoren, bei der spezielle Lichtleiter in das Tumorgewebe eingeführt und die Tumoren von innen beleuchtet werden. Dies macht auch die Behandlung von Tumoren, die tiefer im Kopf-Hals-Bereich liegen, möglich.
Jedes Jahr erkranken in den Niederlanden rund 2.400 Menschen an Kopf-Hals-Krebs, vor allem Personen mittleren Alters und Ältere. Von diesen 2.400 Patienten kommen rund 400 für die PDT- Behandlung in Betracht.
Derzeit läuft in den Niederlanden eine Studie über das Kosten-Nutzen-Verhältnis der PDT-Behandlung mit Foscan®. Im Zusammenhang mit dieser Studie ist das NKI-AVL auf der Suche nach Patienten, die dafür in Frage kommen und kostenlos die neue Therapie nutzen können.
Die Studie wird von Prof. Bing Tan vom NKI, Amsterdam geleitet. Ebenfalls beteiligt sind die Universitätskliniken Groningen, Rotterdam, Utrecht und Maastricht. Patienten, die Interesse haben, an der Studie teilzunehmen und von der neuen Therapie zu profitieren, können sich beim NKI-AVL oder einem der anderen akademischen Zentren in den Niederlanden melden.