Unternehmertherapeutin Ute Wagner: "Erfolg logopädischer Versorgung in Deutschland transparent abbilden" / Nachweis und Vergleich von Therapieergebnissen mangelhaft / "Qualitätsstandards für Patienten wie Krankenkassen kaum nachvollziehbar"
"Logopäden sollten den Nutzen ihrer Therapie für Patienten endlich messen und klar kommunizieren." Anlässlich des Europäischen Tags der Logopädie (6.3.2021) übt Ute Wagner, Logopädin und Unternehmer-Therapeutin aus Dresden, deutliche Kritik an den bisherigen Qualitäts-Standards logopädischer Praxen in Deutschland.
Sie beklagt, dass es weder bundesweit noch in einzelnen Bundesländern derzeit notwendig ist, dass Logopäden den Erfolg ihrer Behandlung nachweisen - weder gegenüber den Krankenkassen noch gegenüber den Patienten. Das Ergebnis: eine von Praxis zu Praxis sehr stark variierende Behandlungsdauer, mangelnde Transparenz für Patienten - und eine aufgrund mangelnder Messbarkeit von Erfolgen benachteiligte Position der Therapeuten in den Vergütungsverhandlungen.
"Keine Kontrolle über die Therapieerfolge vergleichbarer Störungsbilder"
Bislang gibt es in Deutschland kaum Versuche, valide Antworten auf die Frage nach dem Nutzen einer Therapie und nach der Behandlungsdauer zu geben. Therapeuten behandeln vergleichbare Störungsbilder auf sehr individuelle Weise und erzielen sehr unterschiedliche Behandlungserfolge, weiß Ute Wagner aus Erfahrung. Beispielsweise bei sehr überschaubaren Aussprachestörungen - wenn ein Kind statt eines k ein t verwendet - kann es nach Erkenntnissen der Branchen-Expertin zu Behandlungsdauern von 10 über 40 und mehr Einheiten kommen. Das entspricht Zeiten von 3 bis 10 Monaten. "Das Invest an eingesetzter Lebenszeit der Patienten und die Kosten für das Gemeinsystem variieren damit offensichtlich sehr stark", beklagt Ute Wagner.
Dabei ist der Logopädin und Mutter einer gehörlosen Tochter nicht allein die ungesteuerte Kostenentwicklung im Gesundheitswesen ein Dorn im Auge. "Die Krankenkassen zahlen für jedes eingereichte Verordnungsblatt die ausgehandelte Vergütung, im Vertrauen auf die Einhaltung der Qualitätsansprüche, aber leider ohne Kontrolle. Therapeuten, die Wert auf Qualität und Messung legen, werden damit schon fast bestraft!"
Ute Wagner appellierte am Europäischen Tag der Logopädie auch an die Berufsethik der Kollegenschaft. "Als Therapeutin stehe ich gegenüber Patienten und Gesellschaft in der Verantwortung - für die Wirksamkeit meiner Therapie und effiziente Behandlungserfolge", so Ute Wagner. Auch wenn bisher nahezu keine Versorgungsforschung in den einzelnen Therapiefachberufen durchgeführt wurde, dürfe und müsse jeder Praxisinhaber Erfolge im Behandlungsprozess im Sinne des Sozialgesetzbuches messen und managen.
Messbare Erfolge birgt bessere Position in Vergütungsverhandlungen
Darüber hinaus ist Ute Wagner überzeugt, dass auch die Therapeuten selbst von einer Erfolgsmessung in ihrer Praxis profitieren. Könnten Logopäden sowohl die Erfolge als auch die wirtschaftliche Effizienz ihrer Therapien transparent nachweisen, hätten sie ein wesentliches Argument, um auch die laufenden Vergütungsverhandlungen im Schiedsverfahren zwischen den Berufsverbänden der Therapiefachberufe und dem GKV-Spitzenverband zu ihren Gunsten zu wenden.
Die Logopädie-Verbände setzen sich seit Jahren für eine deutliche Verbesserung der aktuellen Vergütung ein. Die Branche leidet unter einem massiven Fachkräftemangel, sinkenden Schülerzahlen und einer Abwanderung aus dem Beruf.
Grund dafür ist unter anderem die niedrige Vergütung der Therapeuten, wie es jüngst auch ein Wirtschaftlichkeits-Gutachten der Heilmittelverbände belegt. Derzeit laufen die Vergütungsverhandlungen im Schiedsverfahren, eine Einigung ist allerdings nicht in Sicht. Bis auf die bisherigen Berechnungen der bestehenden Mangelvergütung im WAT-Gutachten haben "Logopäden wenig Argumente für eine deutlich höhere Vergütung durch die Krankenkassen", so Ute Wagner.
Tag der Logopädie 6.3.2021
Eingeführt wurde der Aktionstag durch den Europäischen Dachverband der Nationalen Logopädenverbände im Jahr 2004. Ziel ist es, auf Sprachstörungen aufmerksam zu machen sowie das Verständnis der Bevölkerung für Betroffene zu erhöhen. Zudem soll über die Arbeit der Logopäden informiert werden, die ihre Patienten nach ärztlicher Verordnung hinsichtlich Sprach-, Sprech- oder Stimmstörungen beraten, behandeln oder untersuchen.
Mehr unter https://uthe-mentoring-akademie.de/
Über Ute Wagner
Ute Wagner betreibt zwei wirtschaftlich erfolgreiche logopädische Praxen in Dresden und Weinböhla und gilt als eine der führenden Logopädinnen in Deutschland. Seit sie erkannt hat, dass viele therapeutische Praxen nicht wirtschaftlich geführt werden und viele Inhaber im Sandwich zwischen Überleben und therapeutischem Anspruch völlig ausbrennen, hat die gelernte Kauffrau das Programm UThE (Unternehmer-Therapeuten) entwickelt: Darin lernen Praxisinhaber, ihre Existenz als Therapeut vom bittstellenden Heilmittelerbringer zum selbstbestimmten Unternehmer zu wandeln, der therapeutisch erfolgreich ist und auch dauerhafte wirtschaftliche Stabilität erreicht.
Das UThE-Programm beinhaltet die umfassende persönliche, kaufmännische und unternehmerische Expertise Ute Wagners, die seit zwei Jahrzehnten erfolgreich am Markt besteht. Ihre Praxen gelten vielen Logopäden über die Landesgrenzen von Sachsen hinaus als Vorbild für hohe therapeutische Qualität und ökonomische Wettbewerbsfähigkeit. Mithilfe des UThE-Programms konnten Therapeuten Gewinn und Wettbewerbsfähigkeit erheblich steigern und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie ihre allgemeine Lebensqualität deutlich verbessern.
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