Die Heuschnupfen-Saison hat begonnen - und damit auch für viele Kinder eine Zeit mit tränenden, juckenden und geröteten Augen. "Allergiker, auch schon die Jüngsten, haben einen hohen Leidensdruck", sagt Prof. Dr. Ludger Klimek, Präsident des Ärzteverbands Deutscher Allergologen. Gerade wenn das Immunsystem über lange Zeit überreagiert, sich also die eigene Abwehr gegen eigentlich harmlose Substanzen richtet - wie zum Beispiel beim Heuschnupfen gegen Pollen. Was die Beschwerden lindert, erklärt das Apothekenmagazin "Baby und Familie".
Warnung vor übertriebener Haushaltshygiene
Eine wirksame Methode zur Abschwächung der Heuschnupfensymptome sind Pollenschutzgitter, vor allem im Kinderzimmer. Das Kind sollte zudem seine Kleidung abends am besten im Bad ausziehen und vor dem Zubettgehen die Haare waschen, um die Pollen auszuspülen. Tipp: Lüften Sie zu Zeiten mit geringem Pollenflug - also auf dem Land abends von 19 bis 24 Uhr und in der Stadt morgens zwischen 6 und 8 Uhr.
Auch vorbeugend können Eltern aktiv werden. So sollten Säuglinge, wenn möglich, vier bis sechs Monate lang voll gestillt werden, so Klimek, und selbstverständlich sollte auf eine rauchfreie Umgebung geachtet werden. Von übertriebener Haushaltshygiene rät Allergologe Klimek ab. Denn: Eine zu sterile Umgebung hat eher negativen Einfluss. Kinder wiederum, die auf Bauernhöfen mit Kuhstall aufwachsen, leiden weniger häufig an Allergien.
Gefahr, dass sich Pollenallergie zu Asthma auswächst
Grundsätzlich sollten Eltern über langfristige Lösungen des Problems nachdenken, sagt Klimek. Kinder hätten schließlich ihr ganzes Leben vor sich, und das sollte möglichst allergiefrei sein - auch im Hinblick auf eine Chronifizierung und einen möglichen "Etagenwechsel". "Sonst kann sich eine Pollenallergie zu einem Asthma auswachsen", warnt Ludger Klimek, der zu einer möglichst frühen spezifischen Immuntherapie (SIT) rät. Bei einer SIT, die ab dem fünften Lebensjahr möglich ist, wird Kindern ein bis drei Jahre lang monatlich das entsprechende Allergen unter die Haut gespritzt oder täglich in Tropfen- oder Tablettenform unter die Zunge gelegt. "Die Erfolgsaussichten sind gut, da das kindliche Immunsystem sehr gut auf eine Immunisierung anspricht", betont Klimek.
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