Dieses Virus ist nicht zu fassen. Wir werden lernen müssen, mit ihm und seinen Mutationen zu leben. Absehbar ist, dass die Menschheit diese Seuche einhegt, sie kontrolliert und sich in der Breite gegen Infektionen schützen kann und wird. Bis dahin werden wir noch unangenehme Überraschungen erleben. Aus Ungewissheit oder besser aus Nichtwissen. Steigen die Zahlen Infizierter, weil manche Stellen schon häufiger schnelltesten? Wird uns eine mögliche dritte Welle nicht so hart treffen, weil die meisten Hochgefährdeten schon geschützt sind? Und führt dies zu einer absehbaren Entlastung der Intensivstationen und ihrer erschöpften Mitarbeiter? Antworten auf diese Fragen müssen eine Rolle spielen, wenn wieder von Beschränkungen gesprochen wird. Sobald die tödliche Gefahr abnimmt und Erkrankungen beherrschbar werden, gewinnt anderes Leid stärker an Bedeutung. Gemeint sind die Kinder ohne Schule und Kindergarten, deren Förderung und Betreuung, Familien unter Dauerstress. Das gilt ebenso für unzählige Betriebe, deren Inhaber und Mitarbeiter um ihre Existenz ringen. Nicht zu vergessen die Patienten, die an anderen lebensbedrohlichen Erkrankungen leiden oder solche, denen ein schweres Schicksal droht, wenn sie nicht behandelt werden. Die Verhältnismäßigkeit der Verbote, deren räumliche und zeitliche Beschränkung, das ist jetzt gefordert. Und, bitte, endlich mehr Hemdsärmel statt Ärmelschoner. Es kann zum Beispiel nicht sein, dass Hausärzte als Impfhelfer ausgebremst werden, weil Landesfürsten um die Bedeutung ihrer Impfzentren fürchten.
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