Die Touristiker freuen sich - und nicht nur sie: Kaum war die Reisewarnung für die Balearen (und einige andere Regionen in Spanien, Portugal und Dänemark) gefallen, schnellten die Buchungen in die Höhe. Die Sehnsucht nach Urlaubsreisen ist bei vielen groß. Für die Reisebranche ist das ein Licht am Ende des Tunnels - wenn auch leider nicht für das Hotel- und Gaststättengewerbe im eigenen Land. Und während die einen buchen, ärgern sich die anderen, dass die Menschen nichts anderes im Sinn haben, als Urlaub zu machen. Dass sich mancher nach den Einschränkungen der vergangenen Monate nach Entspannung in der Sonne sehnt, kann man aber auch verstehen. Verständlich auch, dass vor allem die Spanier vom Festland sauer sind, weil die Deutschen an Ostern nach Mallorca reisen dürfen, während es ihnen noch nicht einmal erlaubt ist, die Verwandten in der Nachbar-Region zu besuchen. Und die Angst, dass die Touristen eine neue Infektionswelle im Land auslösen könnten, ist auch nachvollziehbar. Schließlich sind die Inzidenzen hier in Deutschland aktuell höher. Warum die Reisewarnung aber ausgerechnet jetzt aufgehoben wurde, ist nicht nachvollziehbar. Die Infektionszahlen waren auf Mallorca schon seit Wochen niedrig. Die Reisewarnung blieb dennoch bestehen. Es sei nicht auszuschließen, dass der Bundesregierung viel daran gelegen sei, eine Reisewelle an Ostern auf die Balearen zu vermeiden, vermuteten Branchenkenner noch in der vorigen Woche. Jetzt hat die Regierung das Gegenteil ausgelöst. Und wenn sie dann sagt, dass man bitte trotzdem weiter auf touristische Reisen verzichten solle, dann klingt das wie der einsame Rufer im Wald.
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