Anmoderationsvorschlag: Der Frühling lockt uns alle nach draußen. Endlich mal richtig durchatmen in der grünen Natur: Darauf haben wir lange gewartet. Aber Vorsicht: Schon jetzt sind wieder Zecken unterwegs. Die haben den kalten Winter nämlich gut überstanden und warten jetzt in Wald und Flur wieder auf Menschen und Tiere, denen sie das Blut aussaugen können. Wie gefährlich Zecken sind und wie man sich vor ihnen schützen kann, weiß Torsten Reinwald. Er ist Biologe beim Deutschen Jagdverband und als Jäger viel in der Natur unterwegs:
O-Ton 1 (Torsten Reinwald, 14 Sek.): "Zecken sind Parasiten, sind so eine Art kleine Vampire, die sich von Blut ernähren. Der Stich ist nicht weiter schlimm, Blutverlust ist auch verschwindend gering. Aber was bedenklich ist, ist die Fracht an Krankheitserregern, die sie übertragen können.
Sprecherin: Zwei Krankheiten stehen dabei besonders im Fokus:
O-Ton 2 (Torsten Reinwald, 19 Sek.): Wir haben zum einen die FrühsommerMeningoenzephalitis, kurz FSME, also eine Virenerkrankung, führt zu grippeähnlichen Symptomen bis hin zur Hirnhautentzündung, eine Impfung kann aber schützen. Dann haben wir die Borrelliose, das ist eine Bakterienerkrankung. Eine Behandlung ist aber mit Antibiotika möglich."
Sprecherin: Darüber hinaus haben Wissenschaftler herausgefunden, dass das Risiko, nach einem Zeckenstich an Borreliose zu erkranken, dort deutlich geringer ist, wo viele Wildtiere unterwegs sind.
O-Ton 3 (Torsten Reinwald, 17 Sek.): "Also Rehe, Hirsche und andere Wiederkäuer, die haben so eine Art Waschmaschineneffekt. Das heißt, wenn eine Zecke daran saugt, dann verliert sie ihre Borrelien aus dem Blut und ist dann sauber letztendlich. Und das Schöne ist, das Tier selber, also das Reh oder der Hirsch, erkrankt auch nicht."
Sprecherin: Trotzdem ist es ratsam, sich beim Spazierengehen vor den faul im Gebüsch oder hohen Gras lauernden Zecken zu schützen:
O-Ton 4 (Torsten Reinwald, 16 Sek.): "Lange Hosen in Kombination mit Gummistiefeln oder einfach Hosenbeine in die Socken gesteckt sind am besten, wenn ich durch eine Wiese laufe, eine hohe. Die Zecken versuchen natürlich an die Haut zu kommen. Wenn sie da sind, dann gehen sie meistens an die Brust, Lende, Bauch oder Kniekehlen und saugen dort."
Sprecherin: In dem Fall gilt: Ruhe bewahren und nicht in Panik geraten:
O-Ton 5 (Torsten Reinwald, 18 Sek.): "Man kann die Tiere gerade herausziehen, bitte nicht drehen, und die Wunde dann desinfizieren. Tritt eine Rötung auf, auf jeden Fall zum Arzt gehen, es droht Borreliose! Ihre Krankheitserreger übertragen die Tiere meist erst nach 24 Stunden, deswegen keine Panik."
Abmoderationsvorschlag: Ein Beitrag von Jessica Martin. Mehr Zahlen, Fakten und Hintergrundinfos zu Zecken und den Krankheitserregern, die sie beim Stechen und Blutsaugen übertragen können, finden Sie auf der Webseite Jagdverband.de.
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