München, 23. März 2021. Alles an einem Ort, alles unter eigener Kontrolle. Die überwiegende Mehrheit der Deutschen (87,7 Prozent) sieht in der Einführung der elektronischen Patientenakte vor allem Vorteile: Notfalldaten sind schneller verfügbar, Vorerkrankungen auf einen Blick gespeichert und Medikamentenunverträglichkeiten schnell erkennbar. Weitere 84,1 Prozent erhoffen sich eine reduzierte Zettelwirtschaft. Das geht aus der repräsentativen Umfrage „Datapuls 2021“ des Praxis-WLAN- und Kommunikationsdienstleisters Socialwave aus München hervor, der in Zusammenarbeit mit dem Hamburger Marktforschungsinstitut Consumerfieldwork 1.005 Menschen über 18 Jahre zur Digitalisierung des Gesundheitswesens befragt hat. „Ein wesentlicher Gewinn der elektronischen Patientenakte ist der lokale Zugriff auf zentral gespeicherte Daten. Der Patient allein bestimmt aber, wer auf Befunde, Diagnosen, Therapiemaßnahmen und Behandlungsberichte zugreifen darf. Während Homeoffice und Homeschooling längst von gemeinsamen Datenpools profitieren, erkennen die Menschen nun den möglichen Nutzen der Telemedizin. Diese muss jedoch noch technisch aufholen“, erklärt Felix Schönfelder, Geschäftsführer der Socialwave GmbH (www.social-wave.de).
Dokumente einfach verwalten
Ob in der Arbeit, Schule oder Universität: In vielen Bereichen des Lebens ist reduzierter Papierkram bereits üblich. Mit Einführung der elektronischen Patientenakte erhoffen sich acht von zehn Versicherungsnehmern (78,8 Prozent) im Bereich der Medizin ein besseres Management der eigenen Gesundheitsdaten. Denn: Die Menge an Unterlagen, vor allem für Menschen mit chronischen Leiden, ist immens. Befunde, Medikationspläne und Behandlungsberichte verschwinden oftmals.
Zentrales Datenmanagement: Breite Zustimmung aber auch Hürden
Nahezu drei Viertel der Deutschen (77,7 Prozent) sehen laut der von Socialwave in Auftrag gegebenen Untersuchung einen Nutzen in der zentralen Speicherung von Patientendaten, die von überall zugänglich sind. Die hohen Ansprüche und die hohe Nutzungsbereitschaft erfahren aber einen Dämpfer bei der Umsetzung: Seit der Einführung am 1.1.2021 befindet sich die elektronische Patientenakte noch in der Testphase. Ab 2022 sollen das elektronische Rezept, das Zahn-Bonusheft, der Mutterpass, Untersuchungshefte für Kinder und der Impfausweis in die ePA überführt werden. Bis zum 1. Januar 2023 will die gematik zudem sicherstellen, dass der elektronische Medikationsplan (EMP) und die elektronischen Notfalldaten nur noch in der ePA gespeichert sind. Laut Socialwave sollten Ärzte jetzt die Zeit nutzen, die notwendige Infrastruktur zu schaffen.
Datapuls 2021 - Patientenbefragung zur Digitalisierung des Gesundheitswesens
Datapuls 2021 ist eine bundesweite, repräsentative Studie zur Digitalisierung des Gesundheitswesens. Die Studie versteht sich als langfristiges Barometer für die Patientenperspektive. Ihr Erkenntnisinteresse liegt bei der Erforschung der Bedürfnisse und Bedenken der Versicherungsnehmer mit Blick auf die großen Telemedizin-Projekte in Deutschland wie die elektronische Patientenakte (ePA), das E-Rezept oder die digitale Sprechstunde sowie andere gesundheitsbezogene Alltagsanwendungen. Herausgeber der quantitativen Erhebung ist die Socialwave GmbH, Lösungsanbieter für Praxis-WLAN und digitale Arzt-Patienten-Kommunikation. Durchgeführt hat die Befragung das Hamburger Marktforschungsinstitut Consumerfieldwork im Zeitraum zwischen dem 3. und 9. Dezember 2020. Weitere Informationen zur Studie finden Sie unter: https://datapuls.social-wave.de/
Demografie
Insgesamt haben 1.005 Bürger im Alter von 19 bis 85 Jahre an der Befragung teilgenommen. 49,6 Prozent (498) der Probanden sind weiblich, 50,4 Prozent (507) männlich. Die Befragten sind im Durchschnitt 50,6 Jahre alt (SD=16.45), das Alter ist normalverteilt. Dabei sind 15,3 Prozent 18 bis 30 Jahre, 15,8 Prozent 31 bis 40 Jahre, 16,7 Prozent 41 bis 50 Jahre, 20,7 Prozent 51 bis 60 Jahre, 16,1 Prozent 61 bis 70 Jahre und 15,3 Prozent älter als 70 Jahre alt. 27,5 Prozent (276) leben in einem 1 Personen-Haushalt (PHH), 46,2 Prozent (464) in einem 2-PHH, 14,4 Prozent (145) in einem 3-PHH, neun Prozent (90) in einem 4-PHH, 2,4 Prozent (24) in einem 5-PHH, 0,5 Prozent (5) in einem 6-PHH und 0,1 Prozent (1) in einem 8-PHH. 50,4 Prozent (507) sind verheiratet, 49,6 Prozent (498) ledig. Mit Blick auf den höchsten Bildungsabschluss verfügen vier Prozent (40) über einen Hauptschulabschluss, 14,3 Prozent (144) über die mittlere Reife, 9,2 Prozent über die Hochschulreife, 3,8 Prozent (38) über die Fachhochschulreife, 35,1 Prozent (353) über eine abgeschlossene Berufsausbildung, 6,3 Prozent (63) über einen Fachhochschulabschluss und 25,3 Prozent (254) über einen Hochschulabschluss (Bachelor, Master, Diplom, Magister). Zwei Prozent (20) haben promoviert und ausschließlich ein Teilnehmer hat keinen Abschluss. 6,3 Prozent (63) sind beruflich selbstständig, 39,3 Prozent (395) sind in Vollzeit und 14,2 Prozent (143) in Teilzeit angestellt, 1,8 Prozent (18) sind temporär (Elternzeit oder temporärer Beurlaubung) und 38,4 Prozent (386) langfristig nicht oder nicht mehr erwerbstätig. Das Netto-Haushaltseinkommen der Studienteilnehmer verteilt sich wie folgt: 11,2 Prozent (113) verdienen weniger als 1.000 Euro, 25,8 Prozent (259) zwischen 1.000 und 2.000 Euro, 25,6 Prozent (257) zwischen 2.000 und 3.000 Euro, 19,8 Prozent (199) zwischen 3.000 und 4.000 Euro, 9,9 Prozent (99) zwischen 4.000 und 5.000 Euro und 7,8 Prozent mehr als 5.000 Euro. Die Prozentangaben sind gerundet auf eine Nachkommastelle.