Der Bundesverband Niedergelassener Kardiologen (BNK) appelliert an die STIKO, in der aktuellen und neuen Pandemie die Einstufung von Patienten mit Herzkreislauf-Erkrankungen in die Priorisierungsstufe 2 vorzuziehen. Auch das Personal in niedergelassenen Praxen sollte früher geimpft werden, da sie neben ihrer eigenen Gefährdung vor allem Risikopatienten gefährden. Täglich erreichen die niedergelassenen Kardiologen unzählige Anrufe und Beschwerden verunsicherter und teils verzweifelter Patienten bzw. von deren Angehörigen, die auf eine Impfung warten.
Kardiologische Fachgesellschaften drängen STIKO zur Anpassung
Wie die gemeinsame Stellungnahme der kardiologischen Fachgesellschaften DGK, DGPR, BNK und der Deutschen Herzstiftung (v. 26.3.21) darlegt, ist nicht nachzuvollziehen, warum Patienten mit Herzkreislauf-Erkrankungen unverändert erst in der Priorisierungsstufe 3 genannt werden, obwohl zum Beispiel die Herzinsuffizienz einer der wichtigsten Prognosefaktoren für schwere und tödliche Verläufe bei COVID-19 ist.
Laut einer aktuellen Studie (https://ots.de/EQHspa) im Fachmagazin Lancet liegen in Deutschland die kardialen Komorbiditäten "kardiale Arrhythmien" (27 %) und "Herzinsuffizienz" (20 %) bei Patienten mit schwerem und kritischem COVID-Verlauf deutlich häufiger vor als beispielsweise die pneumologische Komorbidität "chronische Lungenerkrankung" (14 %). Patienten mit vorbestehender Herzinsuffizienz hatten in dieser Erhebung ein vergleichbar hohes Risiko für eine Beatmungstherapie wie Patienten mit vorbestehender Lungenerkrankung (26,8 % versus 24,5 %). Ungeachtet dessen werden beispielhaft Patienten mit chronischer Lungenerkrankung höher priorisiert als Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz.
"Wir appellieren darüber hinaus an die STIKO, unser medizinisches Personal ebenfalls generell in die Priorisierungsstufe 2 einzuordnen. Während wir Ärztinnen und Ärzte selbst inzwischen zu einem Großteil geimpft werden konnten, gefährdet das medizinische Personal durch den teilweise notwendigen engen körperlichen Kontakt z.B. bei Elektrokardiographien die Risikopatienten auch weiterhin", sagt der BNK-Vorsitzende Dr. Norbert Smetak.
Große Impfbereitschaft bei Fachärzten
Die niedergelassenen Kardiologen zeigen auch eine große Bereitschaft, in ihren Praxen zu impfen. Da sie am besten ihre Patienten kennen und die Impfrisiken individuell einschätzen können, ist es auch aus medizinischer Sicht nur sinnvoll, dass diese Facharztgruppe schnellstmöglich in die Impfkampagne integriert wird.
Über den BNK e. V.
Der BNK ist der größte Kardiologenverband auf vertragsärztlicher Ebene in Deutschland. Er hat derzeit rund 1.300 Mitglieder und repräsentiert damit über 90 Prozent der kardiologischen Praxen. Der Verband ging aus einer Arbeitsgemeinschaft hervor, die 1979 von knapp 100 Fachärzten gegründet wurde. Heute sind die Mitglieder des BNK auf regionaler und Bundesebene in zahlreichen Ausschüssen, Projektgruppen, gesundheits- und berufspolitischen Gruppierungen und in vielen Gremien der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie - Herz- und Kreislaufforschung (DGK) (http://www.dgk.org/) aktiv. Seinen juristischen Sitz hat der BNK in München. Weitere Informationen rund um den BNK finden Sie unter www.bnk.de.
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