Angesichts der dramatischen Entwicklung bei den Corona-Neuinfektionen in Indien hat Plan International das Nothilfe-Projekt "Help India Heal" gestartet. In den kommenden drei Monaten sollen auf diese Weise rund 200.000 Familien unterstützt werden, die von Covid-19 betroffen sind. "Mit unserem Projekt wollen wir armen und vulnerablen Familien dringend benötigte humanitäre Hilfe zukommen lassen", sagt Kathrin Hartkopf, Sprecherin der Geschäftsführung von Plan International Deutschland.
Das Projekt leistet insbesondere in folgenden fünf Bereichen Hilfe in der humanitären Krise:
- Beatmungsgeräte für 500 Behandlungszentren: Plan International wird 500 Covid-Pflege- und Behandlungszentren in Bezirkshauptstädten und kleineren Städten mit High-Flow-Sauerstoffkonzentrator-Geräten ausstatten, damit Covid-19-Patient:innen versorgt werden können, die zusätzlichen Sauerstoff benötigen.
- Schutz der Covid-19-Helfer:innen: Plan International hat sich zum Ziel gesetzt, 100.000 Ärzt:innen, Krankenpfleger:innen, Mitarbeitende des Gesundheitswesens, Polizeipersonal, Sanitäter:innen und weitere Helfer:innen mit persönlicher Schutzausrüstung zu unterstützen.
- Ernährungssicherung: Plan International unterstützt 100.000 arme und besonders gefährdete Familien in ländlichen und städtischen Gemeinden durch die Bereitstellung von Lebensmitteln.
- Unterstützung von 10.000 Covid-19-Patient:innen aus armen und gefährdeten Gemeinden in 20 Distrikten durch die Einrichtung von temporären Corona-Versorgungszentren, in denen sie Zugang zu Pflege, Behandlung und Ernährung haben.
- Aufklärung: Plan International wird mit einer groß angelegten Aufklärungskampagne das Bewusstsein insbesondere junger Menschen dafür schärfen, wie die Ausbreitung von Covid-19 verhindert werden kann, einschließlich der Bekämpfung von Stigmatisierung und Mythen rund um Impfungen. Damit sollen eine Million heranwachsende Mädchen und Jungen in 1.800 Dörfern erreicht werden.
"Das Gesundheitssystem in Indien steht vor dem Zusammenbruch", warnt Rüdiger Schöch, Experte für Humanitäre Hilfe bei Plan International Deutschland. "Es wird von einem nicht enden wollenden Andrang von Covid-19-Patient:innen überrollt. Während die Menschen dringend medizinische Hilfe und zusätzlichen Sauerstoff benötigen, müssen sie auch mit lebensrettenden Informationen zum Schutz vor Infektionen und dem Umgang mit der Krankheit versorgt werden. Wir müssen jetzt dringend handeln, um das Leid einer großen Anzahl von Menschen, die von Corona betroffen sind, zu lindern."
Kathrin Hartkopf weist auf die dramatischen Folgen der Pandemie für Kinder hin: "Insbesondere Mädchen sind mit am stärksten betroffen - nicht nur durch das Virus selbst, sondern auch durch die Auswirkungen der Krise auf andere Bereiche ihres Lebens: Sie laufen Gefahr, in der Schule den Anschluss zu verlieren, viele Mädchen werden nie wieder in den Unterricht zurückkehren, sie sind einem höheren Risiko ausgesetzt, früh verheiratet und schwanger zu werden, häusliche, sexualisierte Gewalt zu erleben oder auch Opfer von Kinderarbeit zu werden. Wir müssen verhindern, dass ihnen ein Virus die Chance auf ein selbstbestimmtes Leben nimmt."
Indien meldete zuletzt mit fast 390.000 Fällen einen neuen Höchstwert an Infektionen binnen 24 Stunden. Damit stieg die Gesamtzahl der Fälle auf mehr als 18 Millionen. Fast 3.500 Menschen starben innerhalb eines Tages an oder mit dem Virus.
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