Dr. Dagmar Ludolph Hauser war unlängst in Kambodscha. Und das nicht zum ersten Mal. Sie arbeitet aktiv an der Schulung und Weiterbildung von Dermatologen in diesem, von vielen Konflikten uns Sorgen geplagten Land.
Dr. Ludolph-Hauser, das muss man wissen, ist nicht nur Hautärztin in Landshut, sondern auch internationale Ansprechpartnerin für modernste, dermatologische Therapien und innovative Methoden der ästhetischen Medizin. Kambodscha wiederum ist ein Land in Südostasien, das jahrzehntelang Kriege und Schreckensherrschaften erdulden musste. Allein zwischen 1975 und 1979 starben bis zu acht Millionen Menschen unter der Diktatur der Roten Khmer (1/4 der Bevölkerung). Trotz der Bemühungen der UN und dem Inkrafttreten einer eigenen, neuen Verfassung in 1993 ist das Land bis heute eins der ärmsten der Welt. Die medizinische Versorgung leidet ebenso wie die Wirtschaft unter einer florierenden Korruption und einem weit verbreiteten Schwarzmarkt.
Oft ist es nur den Bemühungen einzelner zu verdanken, dass sich die Dinge bewegen. Private Initiativen und individuelles Engagement schaffen Perspektive. Beispielsweise starben 1975 noch 31 % der Kinder vor ihrem 5. Geburtstag, im Jahr 2016 waren es noch 3 %.
Frau Doktor Ludolph-Hauser ist seit vielen Jahren, neben Ihrer Praxis in Landshut aktiv in der Zusammenarbeit mit der medizinischen Universität in Phnom Penh und dessen Lehrkrankenhaus Preah Kossamak Hospital federführend. Es geht maßgeblich um die Weiterbildung und Ausbildung der Ärzte und Fachärzte in den Bereichen Dermatologie und Geschlechtskrankheiten.
Sie veranstaltet zusammen mit der Dermatologischen Krankenhausleitung Weiterbildungsveranstaltungen vor Ort. Letzen Monat wurde Sie in den Prüfungsausschuss der Universität berufen. "Das ist eine große Ehre und Verantwortung für mich."
"Es ist ein menschlich lohnendes Engagement. Ich sehe die Früchte der Arbeit direkt und unmittelbar. Seit Beginn meiner Aktivitäten in Südostasien in 2015 ist die Zusammenarbeit von Jahr zu Jahr besser geworden. Fachliche Kompetenz und praktische Umsetzung haben sich auch durch meine Mithilfe wesentlich verbessert. Die Praxen und Kliniken vor Ort haben oft nur schlechten Zugang zu Wissen und praktischer Erfahrung. Da es hilft es nur die Ärmel hochzukrempeln und anzupacken. Ich bedauere keine Minute meines Engagements."
Der Versuch junge Ärzte für ein befristetes Praktikum nach Landshut zu holen, scheiterte jedoch an der Bürokratie. Selbst der direkte Weg zu Konsulat und Ministerien brachte keinen Erfolg.
"Das hat schon einen seltsamen Beigeschmack - Hilfe die wirklich ankommt, kann aufgrund organisatorischer und bürokratischer Hürden, nicht geleistet werden. Da ist für individuelle Entwicklungshilfe-Projekte noch ziemlich Luft nach oben. Zumindest was die rechtlichen Möglichkeiten betrifft."