Bereits seit mehr als 15 Jahren setzt die „Klinik im LEBEN“ in Greiz Oncothermie-Therapiesysteme zur Behandlung von Krebserkrankungen ein. Jetzt erweitert die Thüringer Klinik ihr medizintechnologisches Portfolio um ein weiteres Elektro-Hyperthermie-Gerät EYH-2000plus. Es wurde speziell entwickelt für loko-regionale, räumlich eingrenzbare Anwendungen. Es eignet sich sowohl für stationäre als auch ambulante Behandlung im klinischen Bereich.
Dr.med. Uwe R.M. Reuter, Geschäftsführer und Ärztlicher Direktor, Klinik im LEBEN: „Wir setzen Oncotherm EHY-2000 Systeme seit 2005 auf unterschiedlichen Gebieten ein. Wir nutzen sie zur Therapie im Rahmen der multimodalen Schmerztherapie an Rücken und Gelenken, bei chronischen Entzündungen wie beispielsweise chronischer Bronchitis aber auch bei unserer integrativen, naturgemäßen Tumortherapie.“ Dabei erwärmt die Oncothermie selektiv das Tumorgewebe in der zu behandelnden Region. Sie kann daher besonders bei der Behandlung lokal begrenzter solider Tumore eingesetzt werden. Dabei stellt die Klinik im LEBEN die Oncothermie auch in einen Zusammenhang mit anderen klassischen Verfahren.“ Wir machen sehr gute Erfahrungen im Bereich der integrativen Anwendung bei standardmedizinischen Behandlungen wie Chemo- und Strahlentherapie zur Reduzierung der Nebenwirkungen und Wirkverstärkung.“ Zudem fügt sich die regional-fokussierte Oncothermie in weitere Formen der Wärmetherapie ein: „Als Mitteldeutsches Hyperthermie Zentrum verfügen wir ab Juni über drei EHY 2000 Systeme und ebenfalls bereits jetzt über drei Systeme zur moderaten Ganzkörperhyperthermie sowie Behandlungsplätze für die aktive Fiebertherapie.
„Wir freuen uns, wenn Kliniken mit komplementärmedizinischer Orientierung die Oncothermie einsetzen. Denn sie steht für eine multimodale Onkologie, bei der die lokale Hyperthermie mit anderen Behandlungen vernetzt wird. Das Ziel ist, die Wirksamkeit der jeweiligen Therapien zu erhöhen. Dazu kombiniert sie Wärme mit Effekten elektrischer Felder. Chemo- und Strahlentherapien wirken intensiver in einem Gewebe, in dem die Durchblutung durch künstliche Überwärmung und höhere Eigentemperatur höher ist. Sie steigert nicht nur das Immunsystem der Patienten, um klassischen Therapien besser zu begegnen. Sie greift auch Krebszellen selbst an. Deren Reparaturfähigkeit sinkt bei erhöhten Temperaturen“, sagt Prof. Dr. András Szász, Begründer der Oncothermie.
Die Behandlung mit dem EHY-2000 plus ist nicht-invasiv und schmerzfrei: In der jeweils 40 bis 60-minütigen Behandlung ruht der Patient auf einer Art Wasserbett. Ein Applikationskopf mit Elektrode ist im Bereich des Tumors positioniert, die Gegenelektrode unterhalb des Bettes. Das elektrische Feld wird dazwischen aufgebaut. Während der Behandlung kommt es aufgrund der Interaktion von elektrischem Feld und Wärme zur Selektion auf Zellebene: Diese Selbstfokussierung auf den Tumor soll zu einer Verstärkung der Apoptose (Selbstzerstörung der Zelle) führen. Eine aufwendige, exakte Lokalisierung des Tumors ist nicht notwendig, da nur das Tumorgewebe reagiert. Dank der Selektion auf Zellebene legt sich das elektrische Feld bei der Oncothermie nur auf den Bereich des Tumors; gesunde Bereiche sind nicht involviert. Behandelt wird mit einer Frequenz von 13,56 MHz, also ohne zusätzliche Strahlung, die medizinisches Personal oder Patient beeinträchtigt.