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Wir sind ein Volk!

Die Hotels.com Reiseetikette räumt mit
deutschen Sprachbarrieren auf
London/Berlin, 16. April 2009 - 2010 steht ganz im Zeichen der Wiedervereinigung: Knapp 20 Jahre besteht die vereinte Bundesrepublik Deutschland bereits, doch der deutsche Föde-ralismus bietet weiterhin gewichtige regionale Unterschiede, die manchmal nicht nur Touri-sten zu schaffen machen. Besonders linguistische Eigenarten bringen selbst Einheimische bis weilen in die Bredouille. Die mangelnde Dialekt-Kenntnis könnte dieses Jahr zu einem Massenproblem werden, denn laut aktuellem ADAC Reisemonitor plant knapp ein Drittel der Deutschen, wenn überhaupt Urlaub zu machen, diesen im eigenen Land zu verbringen. Glücklicherweise hat sich der weltweite Hotelexperte Hotels.com dieser Sprachbarrieren angenommen, damit mögliche Verständigungsgrenzen für Deutschlandtouristen kein Thema mehr sind.

Das kleine Begrüßungs-Einmaleins
Deutsche Touristen fallen in ausländischen Reisedestinationen ab und an durch unfreundli-ches Auftreten und Mundfaulheit auf. Ist man allerdings als Deutscher im eigenen Land un-terwegs, muss man trotz der vermeintlich gleichen Herkunft schon bei der alltäglichen Be-grüßung ein paar Dinge beachten, um nicht gleich negativ aufzufallen. Geben Sie als Ham-burgbesucher auf das eher spröde wirkende "Moin" der Hanseaten ein ebenso Beiläufiges zurück. In einigen norddeutschen Regionen kommt auch noch das plattdeutsche "Gauden Dag" zum Einsatz. Im Rheinland begrüßen sich Mädels und Jungs kurz und knackig mit ei-nem besonders wertfreien "Tach". Es geht aber noch spartanischer, wie die Saarländer mit ihrem regionalen "Unn?" beweisen und die Begrüßung direkt noch mit der Frage nach dem persönlichen Befinden kombinieren. Reisende mit fortgeschrittener Dialektkompetenz kön-nen sich an schwierigeren Aufgaben, wie dem fröhlichen bayrischen "Griaß Eahna" probie-ren - aber akzentfrei "bittschee".

Sprachbarriere "Brötchen"
Nach dem ersten Beschnuppern des ungewohnten Dialekts am Urlaubsort sorgt ein stär-kendes Frühstück für neue Kraft. Beim Brötchen wartet aber bereits die nächste Gefahr, denn wer ein solches beim Berliner Bäcker bestellt, der kriegt höchstens ein paar warme "Schrippen" um die Ohren geworfen. Sprachlich brachialer geht es nur noch auf plattdeutsch zu, denn hier bekommt der hungrige Tourist einen "Knüppel" auf den Frühstücksteller. Zart-besaitete sollten sich eher im Südwesten Deutschlands aufhalten, denn Schwaben bestellen fröhlich ihre "Weckle", ähnlich den Saarländern, die sich noch zwei Buchstaben kürzer fas-sen und lieber frische "Weck" zur ersten Mahlzeit des Tages verspeisen. Die Bayern ließen es sich nicht nehmen, die allmorgendliche Backware "Semmel" zu taufen. Und was bei den einen ein Zipfel an der Mütze ist, ist auf Hiddensee in Mecklenburg-Vorpommern die leckere Backware, ein frischer "Bömmel".

Darf es ein bisschen mehr Kies auf's Brot sein?
So ein knuspriges Brötchen am Morgen schmeckt mit dem richtigen Belag gleich doppelt so gut. Süße Mäuler sollten ihre Zunge allerdings in Zaum halten und die regionalen Sprachun-terschiede auch bei der Marmelade kennen. Ansonsten sprachliche Feinschmecker, sind die Bayern mit ihrer "Mamalad" doch ein wenig ideenlos, wobei das "Brechtlingsgsälz" der schwäbischen Nachbarn nicht nur kreativer ist, sondern auch die Gefahr des bekannten Knotens in der Zunge um ein Vielfaches erhöht. Für alle, die es morgens eher deftig mögen, ist das deutsche Dialekt-Vokabular für Wurst und Käse essentiell, hessisch zusammenge-fasst unter "Uffschnitt". Denn wer glaubt, dass er sich mit hochdeutschen Bezeichnungen einfach so durchmogeln kann, ist schief gewickelt: Das traditionelle Wurstbrot bekommt der Plattdeutsch begabte Reisende nur unter der Bezeichnung "Wäppkenbraut". Der bayrische "Kaas" ist vielleicht vielen bekannt, beim kölschen Käse könnte man allerdings davon aus-gehen sich die Zähne am Milchprodukt auszubeißen, denn die Rheinländer nennen ihn "Kies".

Rauchen verboten!
Nach einem anstrengenden Tag voller kleiner Missverständnisse muss noch ein gelungener Abschluss her. In der nächstgelegenen Kneipe helfen dabei kühle Getränke, doch Vorsicht, wer in Sachsen ein Schild mit der Aufschrift "Gwaarzn verboten!" an der Tür sieht oder in Hessen "Ploddse nicht gestattet", sollte die Gastronomie nicht mit einem Glimmstengel be-treten. Wird ein Ortsunkundiger von einem Bayer aufs "raacha" angesprochen wird, hat die-ser nicht etwa einen Frosch im Hals und bittet um ein Hustenbonbon, sondern will vielmehr auf unerlaubtes Rauchen aufmerksam machen. In Norddeutschland "smökt" man auf Platt gerne mal eine "Zigaretje" und nicht nur Kölner "piefen" in bestimmten Kneipen auch mal eine Pfeife.

Bier ist keine Geschmackssache
Bei dem abendlichen Ausklang darf natürlich das urdeutsche Nahrungsmittel aus Hopfen, Wasser und Malz nicht fehlen. Obwohl beim Genuss einig, sind sich viele deutsche Regio-nen bei der Bezeichnung nicht ganz grün, am Niederrhein darf schließlich nichts anderes als "Alt" bestellt werden. Reisende aus dem Ruhrgebiet sollten besonders in Berlin Acht geben, denn wer hier auf eine "Molle" eingeladen wird, den erwartet nicht das im Pott so bezeichne-te Schlafgemach, sondern ein kaltes Pils. Schwaben und Badener, von Haus aus eher wie Feuer und Wasser, sind auch bei der Formulierung der Bier-Bestellung grundverschieden. Fordern die Stuttgarter einfach noch "Ois", soll der Wirt in Karlsruhe eher metaphorisch die Luft aus dem Glas lassen. Bekanntermaßen denken die Bayern in Sachen Gerstensaft im-mer etwas größer, denn die Bezeichnung "Maß" ist nicht nur in Deutschland, sondern inter-national bekannt.

Auf Wiedersehen
Neigt sich der Deutschlandurlaub dem Ende, kann nur noch ein Fauxpas passieren, um die bisher perfekte Dialekt-Mission noch zu vermasseln. Während Sachsen einfach los machen und sich noch schnell "Bis bälde" wünschen, trällern die Bayern ein noch kürzeres, darüber hinaus aber auch melodischeres "Pfiaddi". Mit einem "Tschö" zeigen die Rheinländer weni-ger musikalisches Talent beim Abschied. Obwohl geographisch weit von einander entfernt, verabschiedet sich der guterzogene Schwabe mit einem "Adele" ähnlich wohlklingend, wie man sich im Hamburger Platt mit "Adjüs" Lebewohl sagt.

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