IQM Qualitätsdaten ab heute frei im Internet zugänglich
Heidelberg, 19. April 2010
Das Heidelberger Bildungs- und Gesundheitsunternehmen SRH hat im vergangenen Jahr 52 Millionen Euro in den Ausbau und die Modernisierung seiner Krankenhäuser investiert. Damit will Vorstandschef Prof. Klaus Hekking eine kontinuierliche Qualitätssteigerung erreichen. Das Ergebnis kann ab heute (19.4.10) von jedermann überprüft werden. Als einer der ersten Klinikträger in Deutschland stellt die SRH umfassende Daten zur Behandlungsqualität frei zugänglich ins Internet. (www.srh.de/kliniken/iqm) „Das Gesundheitswesen muss transparenter werden, nur so gewinnen wir das Vertrauen der Patienten“, sagte Prof. Hekking.
Im heute veröffentlichen Bundesvergleich 2009 der Initiative Qualitätsmedizin (IQM) erreichen die SRH Kliniken überdurchschnittliche Ergebnisse in den vier medizinischen Schwerpunkten Kardiologie und Gefäßmedizin, Neurologie, Orthopädie und Onkologie.
Die SRH hat unter anderem die Stroke Units für Schlaganfallpatienten am SRH Wald-Klinikum Gera und am SRH Klinikum Karlsbad-Langensteinbach ausgebaut. Mit Erfolg: Im Bundesdurchschnitt können gut 90 Prozent der Schlaganfallpatienten gerettet werden, bei der SRH sind es sogar bis zu 95 Prozent. Der hohe Stand der Behandlungsqualität wurde auch durch entsprechende Zertifikate der medizinischen Fachgesellschaften belegt. „Das gute Abschneiden spornt uns an, den eingeschlagenen Kurs fortzusetzen“, sagte SRH Gesundheitsvorstand Dr. Thomas Wolfram.
Hohe Standards bei Herzerkrankungen und Krebs
Eine der häufigsten Todesursachen sind Herzinfarkte. Hier liegt die Sterblichkeitsrate bundesweit bei etwa 11 Prozent, in den SRH Kliniken in Gera, Suhl, Karlsbad-Langensteinbach und Heidelberg dagegen unter 8 Prozent. Erreicht wurde dies vor allem durch Prozessoptimierung. Das SRH Zentralklinikum Suhl unterzog sich zum Beispiel einem wissenschaftlichen Peer Review. Dabei nahmen fünf externe medizinische Gutachter die Kardiologie in Suhl unter die Lupe. Sie bestätigten die hohe fachliche Kompetenz der Abteilung und entwickelten Vorschläge, wie die Behandlungsabläufe noch weiter verbessert werden können. So wird nun unter anderem vorsorglich immer ein Kardiologe einbezogen, wenn in einer anderen Fachabteilung ein Patient mit Herzinsuffizienz liegt. Dadurch kann im Ernstfall schneller und abgestimmter gehandelt werden. Ein einheitliches Dokumentationssystem sorgt dafür, dass Abläufe leichter überprüft und angepasst werden können.
Sehr gute Ergebnisse erzielte die SRH in der Onkologie. Durchschnittlich 3,5 Prozent der Betroffenen, denen wegen eines Krebsleidens der Mastdarm entfernt werden muss, erliegen dieser schweren Erkrankung. Im SRH Zentralklinikum Suhl verstarb dagegen keiner der operierten Patienten.
Neben der medizinischen Qualität ist die Zufriedenheit der Patienten wichtig für den Heilungsprozess. Die SRH Kliniken liegen in einer bundesweiten Zufriedenheitsstudie der Forschungsgruppe Metrik in allen Kategorien über dem Durchschnitt. Bei der Speisenversorgung und den Wartezeiten in einigen Abteilungen gibt es aber noch Verbesserungsbedarf. „Überdurchschnittliche Zufriedenheit genügt uns auf Dauer nicht, wir wollen zur Spitzengruppe aufschließen“, sagte Gesundheitsvorstand Dr. Wolfram.
Um die Qualität in allen Bereichen stetig zu verbessern, will die SRH weiterhin jährlich einen hohen zweistelligen Millionenbetrag investieren und für mehr Transparenz sorgen.
Die SRH Kliniken GmbH gehört zu den Gründungsmitgliedern der Initiative Qualitätsmedizin, IQM. Darin haben sich bislang 122 Krankenhäuser aus Deutschland und der Schweiz zusammengeschlossen, um messbare Daten zur medizinischen Behandlungsqualität zu erarbeiten. Gemeinsame Ziele sind eine verlässliche Basis für die kontinuierliche Qualitätsverbesserung und Orientierungshilfen für Patienten, Angehörige und niedergelassene Ärzte.