Der Vorsitzende des Deutschen Hausärzteverbandes, Ulrich Weigeldt, hat sich im phoenix-Interview erneut kritisch zur Aufhebung der Impfpriorisierung geäußert. "Das Problem ist in der Tat, dass jetzt die Aufhebung der Impfpriorisierung an einem Stichtag beschlossen worden ist - nicht von Ärzten und Medizinern, sondern von Politikern, die in der Regel keine Mediziner sind. Das Chaos haben wir schon letzte Woche gehabt, die Wartelisten in den Praxen sind teilweise über 1000 Patienten lang. Gleichzeitig sind viele, die in der Priorisierung aus bestimmten Gründen vorne waren, weil sie besondere Risiken tragen, noch nicht geimpft. Und gleichzeitig macht man jetzt die Scheunentore auf. Insgesamt sind wir damit nicht zufrieden", so Weigeldt. Es werde mehr Impfstoff gebraucht und "wir brauchen vor allem eine Verlässlichkeit" bei den Lieferankündigungen. Aus diesem Grund würden auch ohne Priorisierungslisten die Patienten bevorzugt geimpft, die das höhere Risiko haben, schwer zu erkranken. "Ärzte müssen sowieso nach diesem Prinzip handeln und tun das auch."
Weigeldt forderte außerdem, die Ständige Impfkommission (Stiko) sollte sich über die Zeiträume für die Zweitimpfungen Gedanken machen. Zum Beispiel könne man "Erstimpfungen mit Vektorimpfstoffen wie Johnson&Johnson oder AstraZeneca so weit anerkennen, dass der Druck, die Zweitimpfung schnell zu bekommen, nachlässt und die Menschen trotzdem vielleicht in den Urlaub fahren können, denn sie sind weitgehend geschützt." Ein Vektorimpfstoff baue relativ schnell eine hohe Sicherheit auf. Dies bedeute, dass die Geimpften zu einem großen Prozentsatz vor schweren Verläufen geschützt seien.
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