Die International Osteopathic Association (IOA) hat den 22. Juni als Welttag der Osteopathie ausgerufen, der u.a. in den USA, Kanada und Australien offiziell anerkannt ist. Denn am 22. Juni 1874 gründete der US-amerikanische Arzt Andrew Taylor Still die Osteopathie als Heilmethode. In den letzten knapp 150 Jahren wurde sie stetig weiterentwickelt und ist heute ein eigenständiger Ansatz und ganzheitliches Konzept.
Das wichtigste Merkmal der osteopathischen Behandlung ist, dass der Therapeut sowohl Diagnose als auch Behandlung mit seinen Händen erarbeitet. Die Techniken der Osteopathie beruhen auf drei Basisprinzipien:
1. Im Körper ist ein eigenes Regulationssystem vorhanden. Der Osteopath regt die Selbstheilungskräfte des Körpers an und unterstützt die Regulation.
2. Durch verschiedene Techniken, die v. a. die Durchflutung des Gewebes verbessern, wird die Widerstandsfähigkeit des Organismus gestärkt.
3. Indem die Flüsse des Körpers gezielt durch den Osteopathen gesteuert werden, soll so der Körper wieder genügend Kompensationsmöglichkeiten entwickeln.
Dabei wird der Körper als Einheit verstanden. Schon früh begriff der Begründer Andrew Taylor Still, dass der Organismus ein komplexes Netzwerk ist, in dem alle Teile miteinander verbunden sind und aufeinander wirken. So ist das reibungslose Zusammenspiel entscheidend für die Gesundheit.
Osteopathie und wie sie wirkt
Eine ganzheitliche Betrachtung der Beschwerden ist Ausgangspunkt für jeden Osteopathen. Hier werden nicht nur physische Funktionsstörungen erkannt, sondern auch psychosomatische Ursachen erforscht sowie die Ernährung und die jeweiligen Lebensfaktoren mit einbezogen.
Eine Behandlung erfolgt nicht immer da, wo es schmerzt, sondern an allen Stellen, an denen Auffälligkeiten, Blockaden, Verklebungen etc. auftreten, denn die Struktur der Gewebe und deren Funktion bedingen sich gegenseitig. Daher ist es für Osteopathen auch unerlässlich, sich präzise in der Anatomie, Biomechanik und Physiologie (Funktionszusammenhänge) sowie in der Pathologie (Krankheitslehre) auszukennen.
Mit den meist sanften, manuellen Techniken hilft der Osteopath dem Körper dabei, die eigenen Kräfte zu aktivieren und zu regulieren. Daher kann in Einzelfällen schon eine Behandlung ausreichen. Je nachdem können zwischen zwei osteopathischen Therapiesitzungen auch mehrere Wochen liegen, damit der Organismus sich auf die angestoßene Regulierung einstellen kann.
Ziel der osteopathischen Behandlung ist es, dass die Harmonie aller Funktionen wieder hergestellt wird. Das bedeutet, dass die ursächlichen Krankheitsfaktoren aufgelöst oder abgeschwächt werden, dass sich Gelenke und Faszien frei bewegen können und die unbewussten Regulationsvorgänge harmonisieren.
"Oft sind Gelenke, Muskeln, Nerven, Organe, Faszien, Bänder und Gefäße durch eine Krankheit eingeschränkt. Das wirkt sich wiederum auf entferntere Stellen im Körper aus", weiß Georg Schöner, Heilpraktiker und Osteopath sowie 1. Vorstand des Bundesverbands Osteopathie e.V. (BVO), aus Erfahrung. Er erklärt es anhand eines Beispiels so: "Entsteht eine Störung im Magen, kann das Auswirkungen auf das Zwerchfell haben. Da aber das Zwerchfell über fasciale Strukturen wiederum mit der Wirbelsäule verbunden ist, kann folglich die Störung des Magens Einfluss auf die Wirbelsäule und damit unseren Rücken haben. Wie bei Zahnrädern, bei denen alle ineinander greifen."
Die Osteopathie arbeitet interdisziplinär
Eine gute Zusammenarbeit mit allen Ärzten und Therapeuten ist aus osteopathischer Sicht unerlässlich. Die Osteopathie ist kein Ersatz einer medikamentösen oder operativen Behandlung, aber sie kann präventiv und unterstützend eingesetzt werden, z.B. bei Migräne oder Hüftgelenksoperationen. Dabei versucht der Osteopath immer die Regenerationskräfte des Patienten zu stärken, um seine Beschwerden zu mildern. "Je enger dabei alle Fachrichtungen zusammenarbeiten, desto besser ist das für den Patienten", so Schöner. "Ich habe es in der Praxis schon oft erlebt, dass die osteopathischen Techniken das Leiden der Patienten vermindert haben. Das bestätigt auch das Ergebnis einer Patientenumfrage aus dem Jahr 2018: Von knapp 6.000 Befragten gaben über die Hälfte (55%) an, dass ihre Schmerzen nach einer osteopathischen Behandlung sanken." Es sei daher auch nicht verwunderlich, so Schöner, dass die Weiterempfehlungsquote der Osteopathie bei den Patienten bei fast 100 Prozent lag (99,4 %).
Bildmaterial können Sie über den folgenden Link beziehen: https://bv-osteopathie.de/pressebilder/
Die Pressemitteilung als PDF finden Sie hier zum Download: https://bv-osteopathie.de/pressemitteilungen/
Über den Bundesverband Osteopathie e.V.
Der Bundesverband Osteopathie e.V. (BVO) ist die berufliche Interessenvertretung für die osteopathisch arbeitenden Therapeuten, Schulen und Einrichtungen in Deutschland. Rund 3.000 Mitglieder legen Ihr Vertrauen in unsere Arbeit. Seit knapp 20 Jahren setzten wir uns ein für eine qualifizierte Ausbildung mit einheitlich festgelegten Richtlinien zur Osteopathin/zum Osteopathen sowie einer gesetzlich anerkannten Berufsausübung der Osteopathie. Nur so kann eine hohe Sicherheit und Qualität v.a. für Patienten garantiert werden.
Pressekontakt:
Bundesverband Osteopathie e.V. BVO
Jacqueline Damböck
Am Kurpark 1
95680 Bad Alexandersbad
Tel.: 09232-8812624
Fax: 09232-8812620
Mail: presse@bv-osteopathie.de
Web: www.bv-osteopathie.de
Original-Content von: Bundesverband Osteopathie e. V. - BVO, übermittelt durch news aktuell