Sehr viele Pflegekräfte in Deutschland wissen nicht wie man eine gute und sinnvolle Pflegeplanung schreibt. Die meisten Fragen sind: "Wie kann ich Probleme finden?", "Wie kann ich die Ressourcen von meinem Klienten feststellen?", "Wie kann ich gute und vor allem erreichbare Ziele festlegen?", "Wie kann ich Maßnahmen schreiben die auch wirklich dazu führen, dass man die festgelegten Ziele erreicht?" und auch die wichtigste Frage: "Wie kann ich eine MDK-gerechte Pflegeplanung schreiben?"
Zuerst muss die Pflegekraft das Erstgespräch mit dem Klienten führen. Hierbei können die wichtigsten Probleme und Ressourcen schon gefunden werden. Hierfür ist es notwendig eine Checkliste bereitzuhalten, wie z.B. die Pflegeanamnese um wirklich alle relevanten Punkte abzuarbeiten und im Laufe des Gesprächs nichts zu vergessen. Außerdem ist es auch sehr hilfreich, wenn man mit Angehörigen über die Pflegesituation und auch den Verlauf der Pflegebedürftigkeit spricht. Angehörige können aufgrund ihrer Erfahrung mit dem Klienten aus dem Alltag sehr genau beschreiben, welche Pflege der Klient benötigt. Einige wichtige Informationen zu Krankheitsbildern kann man auch über den meist langjährigen Hausarzt des Klienten erfahren. Sollte der Klient aus einem Krankenhaus oder einer anderen Pflegeeinrichtung kommen, ist hier ein ausführlicher Pflegeüberleitungsbogen sehr sinnvoll. Sollte der Pflegeüberleitungsbogen fehlen oder nur unvollständig ausgefüllt sein, sollte die Pflegekraft Kontakt zu der Einrichtung aufnehmen und darum bitten die Pflegesituation etwas genauer zu beschreiben.
Eine genaue Aufstellung der Pflegesituation ist sehr wichtig für die Pflege in der neuen Einrichtung, denn so kann man an vorangegangenen pflegerischen Maßnahmen effizient anknüpfen und diese individuell weiter an den Pflegebedürftigen anpassen.
Des Weiteren sollte man den Klienten in den folgenden Tagen ganz genau beobachten. Eine abschließende Feststellung der Pflegebedürftigkeit ist meines Erachtens erst nach einigen Tagen möglich, da der Klient sich an die neue Situation in der Einrichtung erst gewöhnen muss und aufgrund der neuen Umgebung und vielen neuen Personen die Feststellung von pflegerelevanten Problemen und Ressourcen verfälscht werden kann.
Allerdings kann man einen ersten groben Pflegeplan für die Pflege innerhalb der ersten 24 Stunden erstellen, um die wichtigsten Punkte der Pflege für alle Mitarbeiter festzulegen. Eine ausführliche Pflegeplanung sollte nach ca. 14 Tagen geschrieben sein. So kann man sicherstellen, dass der Klient sich an die neue Pflegesituation gewöhnt hat und Probleme und Ressourcen jetzt völlig unverfälscht beobachtet werden können. In diesen 14 Tagen sollten alle Beobachtungen in das Berichteblatt der Pflegedokumentation eingeschrieben werden. Die Pflegekraft die dann die Pflegeplanung schreiben soll, kann dann im Berichteblatt nachlesen, welche Probleme und Ressourcen der Klient hat und dazu dann Ziele festlegen und Maßnahmen beschreiben die zur Erreichung der Pflegeziele notwendig sind.
Für den MDK (Medizinischer Dienst der Krankenkassen) ist es wichtig, dass alle Maßnahmen die in der Pflegeplanung beschrieben sind auch im Durchführungsnachweis von den Pflegekräften abgezeichnet werden und das wiederrum alle Maßnahmen, die im Durchführungsnachweis abgezeichnet werden auch in der Pflegeplanung enthalten sind. Als Pflegekraft kann man die Formulierungen aus dem Durchführungsnachweis benutzen und Sie als Maßnahmen in die Pflegeplanung schreiben. Das erleichtert nicht nur dem Mitarbeiter des MDK die Überprüfung der Pflegeplanung sondern auch den Pflegekräften in der Einrichtung die Arbeit nach den Vorgaben der Pflegeplanung und fördert die Transparenz der Pflegedokumentation im Ganzen.
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