Hannover. Fred und Paul waren sich ihrer Wichtigkeit als offizielle Gesandte des Erlebnis-Zoo Hannover bewusst. Würdevoll watschelten sie ins Büro des Ministerpräsidenten in der Niedersächsischen Staatskanzlei. Herausgeputzt im feinsten Frack übereichten die Brillenpinguine Christian Wulff die Einladung zur Eröffnung der neuen Kanadalandschaft „Yukon Bay“ im Zoo. Spontan sagte der Ministerpräsident zu: „Einer so liebenswert überbrachten Einladung folgt man gern“, so Wulff.
Als Schirmherr von Yukon Bay hatte Wulff das Zoo-Projekt von Beginn an aktiv begleitet und bei der EU erfolgreich um Unterstützung für den Bau der kanadischen Themenwelt geworben. Das Land Niedersachsen stellte drei Millionen Euro aus dem Wirtschaftsförderfonds und sieben Millionen Euro aus den Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung bereit. „Mit Yukon Bay hat der Zoo Hannover seine Spitzenstellung in der Topliga der Zoos ausgebaut und gesichert. Das Land verspricht sich eine nachhaltige wirtschaftliche und soziale Stärkung der Region Hannover“, sagte Wulff und verwies auf die Erfolgsbilanz des Erlebnis-Zoos. Der schreibt seit 14 Jahren Zoogeschichte: Als erster Zoo bundesweit hat er sich konsequent von der herkömmlichen Käfig- und Gehegehaltung verabschiedet und präsentiert die Tiere in aufwändig gestalteten und tiergerechten Themenwelten. Nach Sambesi, Dschungelpalast, Meyers Hof, Gorillaberg, Mullewapp und Outback eröffnet der Zoo am 22. Mai mit Yukon Bay die siebte Themenwelt und vollendet damit sein Konzept „Zoo der Zukunft“. Seit Beginn des Umbaus wurde die Besucherzahl um 96 % auf über 1,2 Millionen pro Jahr gesteigert. Mit Yukon Bay wird nochmals eine deutliche Steigerung erwartet.
Die 22.000 m² große Themenwelt Yukon Bay ist die neue Heimat für Eisbären, Karibus, Seebären, Timberwölfe, Bisons, Präriehunde und Eisbären. Sie bietet außergewöhnliche Tierbegegnungen, Wildnis und Goldgräber-Romantik. Eine europaweit einzigartige Unterwasserstation im Rumpf eines leck geschlagenen Schiffes gibt den Blick frei auf Robben, Pinguine und Eisbären unter Wasser. Fred und Paul, die Brillenpinguine, leben als nicht-kanadische Tiere übrigens auf dem Schiff in Yukon Bay. Einst fuhr der Kapitän Henry Charters mit seinem Frachter die Route Kanada-Südafrika. Als das Schiff im Hafen auf Grund lief, ging der Kapitän in Yukon Bay sprichwörtlich vor Anker – und mit ihm seine letzte Fracht: südafrikanische Pinguine. Kurzerhand wurde die Yukon Queen der „Nördlichste Pinguin-Zoo der Welt“.