Trompetende Pinguine
Einmal im Jahr wird es im Pinguingehege des Zoo Emmen richtig laut. Dann beziehen die sich auf Lebenszeit treuen Pinguinpärchen ihre Bruthöhlen. Dabei stöhnen, quietschen und trompeten die zukünftigen Eltern was das Zeug hält –
natürlich alles zur besseren Verständigung. Mit 150
Humboldtpinguinen beherbergt der Zoo Emmen die größte Pinguinkolonie der Welt und schafft es, mit diesem Spektakel auch den letzten Bewohner des Zoos aus seiner Winterruhe zu holen.
Kängurus mit Pause-Taste
Um dem Geburtenstress entgegenzuwirken – oder ihn gar nicht erst aufkommen zu lassen – haben die Roten Riesenkängurus im Zoo Emmen ein Rezept: Sie verfügen während der Schwangerschaft über eine eingebaute „Pause-Taste“. Damit können sie das Wachstum ihres Embryos in belastenden Situationen einfach unterbrechen, um ihren Nachwuchs nicht zu gefährden. Im Zoo Emmen ist diese Maßnahme natürlich nicht notwendig, denn die Tiere sind hier optimal versorgt. So kann ein Weibchen zur gleichen Zeit drei Junge verschiedenen Alters versorgen: eins in der Gebärmutter, eins in ihrem Beutel und ein älteres, das frei herumspringt.
Untreue Emu-Frauen und vorherbestimmte Krokodile
Hat ein Emuweibchen die grünen Eier ins Nest gelegt, verlässt sie dieses und paart sich sogleich mit dem nächstbesten
Kandidaten. Die Eier des „Seitensprungs“ legt sie dann prompt in ihr Gemeinschaftsnest. Papa Emu übernimmt indes das Brutgeschäft. Bis zu acht Wochen lang nimmt er keine Nahrung zu sich – auch wenn er sich seiner legitimen Vaterschaft nicht sicher sein kann. So etwas Skandalöses wird im Zoo Emmen allerdings nicht zugelassen. Hier übernehmen dafür
vorgesehene Brutkästen die Arbeit der männlichen Emus. Auch die Krokodile im Zoo erhalten Bruthilfe. Wie in freier Wildbahn verscharren sie ihre Eier unter einer Mischung aus Erde und Pflanzen. Da unser Klima jedoch zu kalt ist, graben die
Tierpfleger die Eier wieder aus und legen sie in Inkubatoren. Dabei haben die Bruthelfer sogar die Möglichkeit, das Geschlecht der Reptilien zu bestimmen: bei einer Bruttemperatur unter 30°C schlüpfen Weibchen, bei etwa 34°C ausschließlich Männchen.
Fallende Giraffen
Dass die Geburt eines Tieres immer ein aufregendes Ereignis ist, steht außer Frage. Die Giraffen treiben es mit der Spannung jedoch auf die Spitze. Erst nach 15 langen Monaten Schwangerschaft bringen die Langhälse ihre Jungen zur Welt – im Stehen. Das bedeutet einen bis zu zwei Meter tiefen Fall für das Giraffenbaby. Die Tierpfleger im Zoo Emmen sorgen allerdings mit einem gut gepolsterten Heubett dafür, dass dieser Sturz so schmerzlos wie möglich ausfällt. So kann das Giraffenjunge direkt nach der Geburt auf wackeligen Beinen stehen und nach wenigen Stunden laufen.