Systematische Ermittlung der Praxismanagement-Qualität
Die Qualität des Praxismanagements bestimmt maßgeblich den Praxiserfolg. Das Institut für betriebswirtschaftliche Analysen, Beratung und Strategie-Entwicklung (IFABS), Düsseldorf, misst seit zehn Jahren diese Größe mit dem Benchmarking-Praxisanalyse-Systems©..Es ermöglicht mittels Fragebögen eine detaillierte Analyse von Art und Umfang aller im Rahmen des Praxismanagements eingesetzten Instrumente, Regelungen und Maßnahmen, angefangen bei der Planung über das Patientenmanagement, Organisation, Marketing, Führung, bis hin zum Finanzmanagement, ergänzt durch die Ermittlung von Mitarbeiter- und Patientenzufriedenheit sowie der Weiterempfehlungsbereitschaft (Thill, Klaus-Dieter: Das Benchmarking-Praxisanalyse-System, BOD-Verlag, Norderstedt 2010, ISBN 978-3-8391-5335-2).
Die Leistung des IFABS Praxismanagement-Monitors©
Die Ergebnisse der anonymisierten Einzelanalysen fließen in das Panel des IFABS Praxismanagement-Monitors© ein, der für ärztliche Fachgruppen einen doppelten Benchmarking-Vergleich ermöglicht:
- mit Art und Intensität der in allen Praxen des Panels einge-setzten Praxismanagement-Instrumente und –Regelungen. Dieses Basis-Benchmarking repräsentiert die Praxisführung in deutschen Arztpraxen, unabhängig von der Fachrichtung,
- mit den Bedingungen, die in überdurchschnittlich erfolgreichen Arztpraxen anzutreffen sind (Best-Practice-Benchmarking).
Die Fachgruppe „Dermatologen“ im Praxismanagement-Check
- Die in Dermatologie-Praxen (Stichproben-Größe: 980 Praxen) eingesetzten Instrumente und Maßnahmen des Praxismanagements liegen nur knapp über dem Durchschnitt des Instrumentarium-Einsatzes (100,4%), der im ambulanten Sektor (Basis-Benchmarking) praktiziert wird. In Relation zum Best-Practice-Standard setzen Dermatologen einen Instrumenten-Umfang von 61,7% um.
- Überdurchschnittlich gut sind die Aktionsbereiche „Planung“, „Marktforschung“, „Organisation“, „Marketing“, „Corporate Identity“, Selbstmanagement“ und „Finanzmanagement“ ausgeprägt.
- Unterdurchschnittlich schneiden die Bereiche „Patientenmanagement“ (Dialogorientierung, Vermeidung von Fachbegriffen etc.), „Führung“ und „Zusammenarbeit“ ab.
- Das IGeL-Management ist in den Handlungsbereichen „Konzept“ (Schaffung eines IGeL-Bewußtseins, Nutzung von Gesprächshilfen, Einsatz von Prämien zur Motivationsförderung) und „Verkauf (Argumentationstechniken, Schulungen etc.) besser als der Durch-schnitt aller Arztpraxen ausgeprägt.
- Deutlich geringer ist der der Instrumenteneinsatz in den Bereichen „Strategie“ (Zielbildung, betriebswirtschaftliche Kalkulation des Angebots etc.) und „Kontrolle“ (regelmäßiger Ziel-Ist-Abgleich).
- Ein direkte Konsequenz aus der geringen Führungsintensität ist eine niedrige Mitarbeiterzufriedenheit von 3,9 (Basis: Schulnotenskalierung) im Vergleich zu 3,1 im ambulanten Bereich.
- Patienten kritisieren vor allem die Praxisorganisation (Stichwort „Fließband-Praxis“), eine zu geringe Aufklärung und zu wenig Informationen. Die Patientenzufriedenheit liegt demzufolge bei 3,7 (Basis: Schulnotenskalierung, Basis-Wert: 3,3), die Weiterempfehlungsquote bei 37,3% im Gegensatz zu 43,3% im ambulanten Bereich.
Der Kurzbericht zur Benchmarking-Analyse „Dermatologen“ kann über die Adresse post@ifabs.de bezogen werden.