(aid) - Die Lebensmittelkrise von 2007 und 2008 wurde nicht nur durch die gestiegene Nachfrage nach Grundnahrungsmitteln in Indien und China, die Konkurrenz um Anbauflächen für Nahrungspflanzen mit nachwachsenden Rohstoffen oder die Auswirkungen des Klimawandels verursacht. Vielmehr wurde nach einer Untersuchung des International Food Policy and Research Institute (IFPRI) in Washington D.C. die Krise vor allem durch die schlecht funktionierenden Getreidemärkte verschlimmert. Dutzende Länder haben Restriktionen auf Getreideexporte verhängt und damit die Preisspirale nach oben getrieben. Einige führten Preiskontrollen ein und schafften somit widernatürliche Anreize für Produzenten. Spekulative Preisspitzen bildeten sich, was wiederum die Überregulierung in einigen Ländern zur Folge hatte. Sogar die Nahrungsmittelprogramme des World Food Programs (WFP) der Vereinten Nationen hatten nun Schwierigkeiten, schnell und genügend Nahrungsmittel für dringend notwendige Hilfslieferungen zu erhalten.
Diese Entwicklungen seien zwar nicht die Ursache der Preiskrise gewesen, aber sie verstärkten die Krise und machten die Risiken hoher Nahrungsmittelpreise deutlich, so IFPRI. Eine Spirale positiver Anreize durch hohe Preise bekäme plötzlich ein Eigenleben mit unmittelbar negativen Auswirkungen für die ärmere Bevölkerung und die langfristige landwirtschaftliche Erzeugung von Nahrungsmitteln. IFPRI betont in seiner Studie, dass nicht nur Veränderungen in der Angebots- und Nachfragestruktur verantwortlich seien. Vielmehr spielten erhöhte Erwartungen, Spekulation und Hysterie eine wichtige Rolle für das gestiegene Preisniveau und dessen Schwankungen. Um das Vertrauen in die globalen Lebensmittelmärkte zu stabilisieren und mehr Preisstabilität herzustellen empfiehlt IFPRI, eine globale Lösung zu finden, um exzessive Spekulationen zu verhindern.
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