- Die Infektionsgefahr von Feuerbrand in Obstanlagen wird von den zuständigen Behörden in Baden-Württemberg als sehr hoch eingeschätzt. Das Bakterium Erwinia amylovora habe sich aufgrund der Witterung gut vermehren und ausbreiten können. Nach nächtlichem Tau oder Niederschlägen könnten die offenen Blüten an Kernobst infiziert werden. Für den Erwerbsobstbau hat Baden-Württemberg daher Ende April die Bekämpfung mit Antibiotika zugelassen. Diese Mittel und ihre Anwendung sind aber nur im Erwerbsobstbau oder in Vermehrungsbeständen erlaubt. Im Kleingarten oder im ökologischen Anbau ist der Einsatz von Antibiotika nicht zulässig. Hier kann nur mit kulturtechnischen Maßnahmen versucht werden, die Verbreitung des Feuerbrands zu verhindern. Dazu gehören u. a. eine intensive Inspektion der Bestände, sofortiges Roden und Vernichten befallener Pflanzen und ein starker Rückschnitt bei Befall einzelner Triebe, kein Kontakt zwischen befallenem Material und gesunden Pflanzen und vor allem die Desinfektion der Schnittwerkzeuge. Während der besonders gefährdeten Blüte können Pflanzenstärkungsmittel zum Einsatz kommen. Über Krankheitsverlauf, Symptome und Gegenmaßnahmen informiert ausführlich das aid-Heft "Der Feuerbrand".
aid-Heft "Der Feuerbrand", 24 Seiten
Bestell-Nr. 61-1545, ISBN 978-3-8308-0644-8
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