Siegburg. Ein Wanderfalkenpärchen ist auch im fünften Jahr seinem Nistplatz auf dem Turm des Siegburger Turmcenters (ehemals Phrix-Gelände) treu geblieben. Vor drei Wochen sind zwei kleine Küken im geschützten Nistkasten auf dem Firmendach der allesklar.com AG (u.a. meinestadt.de) geschlüpft. Anfang der Woche wurden sie von NABU-Fachmann Dr. Peter Wegner beringt und untersucht: "Das Geschwisterpärchen ist topfit, beiden Küken geht es gut. Es handelt sich hierbei um ein Männchen und ein Weibchen." Ein Videofilm und Fotos von der Beringung sind im Blog von meinestadt.de unter http://blog.meinestadt.de zu sehen.
Die beiden Jungvögel sind bereits von einem hellbraunen, weichen Federnkleid bedeckt und können sich selbstständig warmhalten. Über eine Webcam beobachten die Mitarbeiter von meinestadt.de seit einigen Wochen die Aufzucht der Falken und führen unter http://home.meinestadt.de/siegburg/falke/wanderfalke-2010 ein Falken-Tagebuch. Die Nutzer von meinestadt.de haben die zwei süßen Falkenküken bereits in ihr Herz geschlossen und über 125 Namensvorschläge eingereicht. Am Tag der Beringung wurden die Jungvögel nun auf die Namen Pinky und Brain getauft.
In etwa drei Wochen beginnen die jungen Greifvögel ihre ersten Flugversuche über Siegburg, werden aber noch eine Weile von ihren Eltern Jeanny und Falko gefüttert. Nahrungsangebot finden die schnellsten Jäger der Lüfte im Umkreis von fünf bis zehn Kilometern um ihren Nistplatz genügend. "Die beiden Küken wiegen bereits 820 und 485 Gramm. Sie sind auf einem guten Weg, bald als ausgewachsene Wanderfalken durch die Lüfte zu fliegen", so NABU-Experte Wegner.
Mit der Beringung der Falken fördert der Naturschutzbund intensiv den Artenschutz der Wanderfalken, die ohne den Schutz durch den Menschen wohl ausgestorben wären. Die individuelle Kennzeichnung, die durch das Fernglas zu erkennen ist, gibt Vogelkundlern wichtige Informationen über die Populationsentwicklung der Tiere, die in Nordrhein-Westfalen inzwischen ein jährliches Wachstum von 10 Prozent aufweist. Wenn Pinky und Brain in einigen Wochen ausgeflogen sind, wird der Naturschutzbund ihr Fortleben weiterhin verfolgen.