"Die Operation war sehr erfolgreich", berichtet Dr. Dirk Kusche, Chefarzt der Klinik für Urologie und des Zentrums für minimal-invasive Chirurgie am Prosper-Hospital, der den Eingriff durchführte. Anlass der Operation war eine Nierenbecken-Abgangs-Verengung. Bei dieser meist angeborenen Erkrankung fließt der Urin nur unzureichend ab, wodurch die Niere dauerhaft geschädigt werden kann. Der Arzt entfernt die verengte Stelle operativ und fügt Nierenbecken und Harnleiter neu zusammen. Dabei kommt eine spezielle, von Dr. Kusche entwickelte Nahttechnik zur Anwendung. "Es bietet sich an, für solche komplexen Eingriffe das Da Vinci-System zu verwenden, das extrem feine und exakte Bewegungen erlaubt", erläutert der erfahrene Chirurg. Mit dem Operationscomputer gelang es ihm, bei deutlich verringerten Belastungen äußerst präzise Nähte zu legen.
Bislang nutzte das Prosper-Hospital die computergestützte Operationstechnik vorwiegend für Prostataentfernungen, wo Da Vinci seit langem erprobt ist. Die Operation an der Niere erforderte jedoch zahlreiche Umstellungen. Alles musste den geänderten Anforderungen angepasst werden. Denn während bei einem Eingriff an der Prostata das System in gerader Linie zwischen den Beinen des Patienten positioniert wird, befindet sich Da Vinci bei der Nierenoperation im Rücken des Patienten, der auf der Seite liegt. "Das ist eine gänzlich andere Situation, bei der man aus der bereits eintrainierten Prostataposition nichts übernehmen kann", erklärt Dr. Kusche. Umso mehr lobt er die Leistung seines Operationsteams. Trotz der Veränderungen benötigte es für die sogenannte "Andockzeit", in der der Patient positioniert und das System vorbereitet wird, lediglich rund 30 Minuten - nur etwa 10 bis 15 Minuten mehr als bei Prostataeingriffen. "Mich hat dieser Ablauf und die Motivation der Kollegen sehr beeindruckt", so der Chefarzt. "Das Team hat einen großen Anteil an unserem guten Start."
Nach dem erfolgreichen Verlauf der Nierenoperation plant Dr. Kusche nun, in Zukunft mehr Patienten mit dem Da Vinci-System zu operieren und den Operationscomputer zunehmend auch in anderen Bereichen einzusetzen. Auf diese Weise trägt das Prosper-Hospital dazu bei, die Technik im Sinne der Patienten weiterzuentwickeln.