In der Kategorie „Experimentelle Forschung“ ging der 1. Preis an
Prof. Dr. med. Ralf Paus
Klinik für Dermatologie und Venerologie am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck.
Im Zentrum seiner Forschungsarbeiten steht die Entwicklung und der Einsatz von tierischen und menschlichen Hautmodellen, mit denen sich unter kontrollierten, physiologisch relevanten Bedingungen die Heilungsmechanismen von Hautdefekten untersuchen lassen.
Mit Hilfe dieser Methoden wurde von der Lübecker Arbeitsgruppe ein wichtiges Peptidhormon, auch bekannt als Schilddrüsenhormon (TRH), als Wundheilungsstimulator identifiziert, der unter Laborbedingungen das Zuwachsen von Hautwunden beschleunigt.
Prof. Paus und sein Team haben sich damit um die Erforschung Erfolg versprechender Wege und Substanzen verdient gemacht, welche die Heilung von chronischen Wunden unterstützen und beschleunigen. Dazu gehören z.B. schlecht abheilende Unterschenkelgeschwüre, die in unserer alternden Bevölkerung immer mehr zunehmen.
Ziel der weiteren Forschungsaktivitäten sollen nun Untersuchungen sein, in wie weit diese Laborergebnisse an Hautkulturen auf den lebenden Organismus der menschlichen Haut übertragbar sind.
Das Lübecker Team könnte damit einen wichtigen Beitrag zur Lösung eines bedeutsamen Gesundheitsproblems unserer Bevölkerung leisten. Etwa 4 Millionen Menschen in Deutschland leiden an chronischen Wunden.
Weitere Preisträger
Den 2. Preis in der Kategorie „Experimentelle Forschung“ erhielt Dr. med. Tobias Hirsch, Klinik für Plastische Chirurgie und Schwerbrandverletzte, Handchirurgiezentrum, Berufsgenossenschaftliches Universitätsklinikum Bergmannsheil, Bochum.
Preisträger der Kategorie „Versorgungsstrukturen und Prozesse“ sind Dr. med. Katharina Herberger, Institut für Versorgungsforschung in der Dermatologie und bei Pflegeberufen, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (1. Preis) und Dr. med. Thomas Karl, Frankfurter Rotkreuzkliniken, Frankfurt (2. Preis).
Prämierte Arbeiten
Kategorie „Experimentelle Forschung"
1. Preis Prof. Dr. med. Ralf Paus Bridging the “amphibian-human divide” in preclinical wound healing research: Frog skin organ culture reveals a novel neuroendocrine control of amphibian and human skin reepithelialisation through thyrotropin-releasing hormone (TRH)
2. Preis Dr. Tobias Hirsch Antimicrobial activity of clinically used antiseptics and wound irrigating agents in combination with wound dressings
Kategorie „Versorgungsstrukturen und –prozesse“
1. Preis Dr. med. Katharina Herberger Leitlinien-basierte Qualitätsindikatoren zur Evaluation der Versorgungssituation des Ulcus cruris
2. Preis Dr. med. Thomas Karl Leistungspakete als Vergütungsform für vertikale Versorgungsstrukturen zur Verbesserung der Behandlungsqualität chronischer Wunden- Chancen und Risiken
Stifter und Jury
Der Innovationspreis wird gestiftet von der Mölnlycke Health Care GmbH. Das Unternehmen möchte damit innovative Lösungen fördern, die zur Verbesserung der medizinischen Versorgung und der Lebensqualität von 3 bis 4 Millionen Betroffenen mit chronischen Wunden beitragen. Der Preis soll alle 2 Jahre ausgeschrieben werden.
Über die Bewertung der Arbeiten und die Vergabe der Preise entscheidet eine unabhängige Experten-Jury unter dem Vorsitz von Prof. Dr. med. Matthias Augustin, dem Direktor des Instituts für Versorgungsforschung in der Dermatologie und bei Pflegeberufen.