Seit dem 27. Mai 2010 steht es nun fest. Der alpine Wintersport hält Einzug in Oberhausen, mitten im Ruhrgebiet. Bereits ab 2011 soll dort auf echtem Schnee in Sichtweite des größten Einkaufszentrums Europas nach Herzenslust gecarvt werden und dem Apre-Ski gefröhnt werden. Die Skihalle, die unter dem Namen „Grand Alpin“ entsteht, ist aber nur ein Baustein eines Gesamtkonzeptes. Daneben sollen ein Veranstaltungskomplex mit Hotel und eine riesige Eislauffläche das Angebot abrunden. Hinter dem Projekt steht Jo Herden, der selbst einmal unweit seines jetzigen Projektes sein Brötchen in der Bottroper Skihalle „Alpincenter“ verdient hatte.
Nachdem am 26. Mai 2010 die Kaufverträge mit dem irischen Grundstückseigentümer unterzeichnet wurden, geht für die Stadt Oberhausen eine einzigartige Odyssee um die Folgenutzung des seit Jahren brach liegenden Geländes, auf dem schon viele große Stadtentwicklungsträume zerbrachen, zu Ende. Nach bisherigen Erkenntnissen hat die Stadt Oberhausen keinen Einfluss auf den Verkauf gehabt und ist nur als Zaungast bei dem Deal dabei gewesen. Augenfällig ist auch die komplette Zurückhaltung der Stadtspitze in Sachen Skihalle. Insgesamt will Herden zusammen mit dem finnischen Hauptinvestor Pertti Yliniemi 85 Millionen Euro in die neue Winterwelt stecken, deren Herzstück eine Skipiste von 450 Metern Länge sein wird. In der Skihalle werden rund 600 neue Arbeitsplätze entstehen.
Das Grand-Alpin wird die 3. Skihalle im Einzugsraum des Ruhrgebiets sein. Bisher locken Neuss und Bottrop mit entsprechenden Angeboten. Die Reaktionen auf die Umsetzung des Projektes aus der Region fallen eher zurückhaltend aus. Das mag vielleicht auch daran liegen, dass insbesondere das Bottroper Alpincenter durch finanzielle Probleme in den Schlagzeilen war.
Einer, der die Materie kennt, und weiß wovon er spricht, ist der gebürtige Oberhausener Skiweltrekordhalter Christian Flühr. Er hat beruflich bedingt viele Skihallen von innen gesehen und kennt die Materie aus dem Effeff. „Natürlich freue ich mich darauf, dass meine Heimatstadt Oberhausen nun auch alpin wird. Ich hoffe, dass die Investoren aus den Fehlern der anderen Hallen gelernt haben. Mit einem guten Angebot und einer perfekten Illusion Winterwelt kann eine Skihalle mehr als schwarze Zahlen schreiben. Sicherlich ist das eine tolle Perspektive für eine Stadt wie Oberhausen. Alles andere geht bisher in den Bereich der Vermutung, da mir Detailkenntnisse komplett fehlen.“ nimmt Flühr zum Grand Alpin Stellung. Der Projektleiter Herden des Grand Alpins hat sich bereits von den anderen Angeboten deutlich abgesetzt und spricht von neuen Qualitätsmaßstäben, die Oberhausener Halle setzen will.
Bereits im Dezember diesen Jahres sollen die Bagger anfangen zu arbeiten, damit der Schnee 2011 in Oberhausen Einzug halten kann.