Susanne Schäfer vom Berufsverband Bund freiberuflicher Hebammen Deutschlands und Lisa von Reiche von der Organisation Hebammen für Deutschland forderten Maßnahmen, damit Frauen auch weiterhin den Geburtsort frei wählen und Hebammenhilfe in Anspruch nehmen können. Sie fanden im Minister einen gut informierten und entgegenkommenden Gesprächspartner.
Großen Raum nahm die dramatische Prämiensteigerung der Berufshaftpflichtversicherung ein, die für viele Hebammen zur Jahresmitte das Aus als Geburtshelferinnen bedeutet. Zwar konnte das Gesundheitsministerium keine Sofortmaßnahmen anbieten, man hat aber die drohenden Versorgungsengpässe für werdende Familien erkannt und wird zeitnah Gespräche sowohl mit dem Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GdV) wie auch mit den Krankenkassenverbänden führen. Auf Ministeriumsebene sind ressortübergreifende Gespräche mit dem Familienministerium und weiteren Stellen geplant.
Wohlwollend und mit viel Interesse nahm der Bundesgesundheitsminister die Initiative des BfHD zur Gründung eines Versicherungsvereins auf Gegenseitigkeit (VVaG) zur Kenntnis. Ob eine Unterstützung durch das Ministerium möglich ist, wird jetzt geprüft. "In einem Versicherungsverein können die Hebammen ihre Versicherungspflicht eigenverantwortlich regeln", resümierte die BfHD-Vorsitzende Susanne Schäfer, "er stellt damit eine langfristige Möglichkeit der Hilfe zur Selbsthilfe dar."