BERLIN. Zum morgigen Tag der Organspende erklären die Experten der FDP-Bundestagsfraktion für Transplantationsmedizin Christine ASCHENBERG-DUGNUS und Michael KAUCH:
Mehr als 12.000 schwer kranke Menschen warten in Deutschland auf ein dringend notwendiges Spenderorgan. Die FDP will die Zahl der Organtransplantationen erhöhen, um Leben zu retten und Lebensqualität von Patienten zu erhöhen. Dazu setzen wir auf die Nutzung von Organspendeausweisen, Verbesserungen in den Krankenhäusern und eine Ausweitung der Organ-Lebendspende.
Wir rufen die Menschen auf, sich mit dem Thema Organspende intensiv zu befassen und ermutigen sie, einen Organspendeausweis auszufüllen und stets bei sich zu tragen. Denn Organspende schenkt Leben.
Immer noch versterben zu viele Menschen, die auf Spenderorgane warten. Es muss alles Menschenmögliche getan werden, um diesen sterbenskranken Menschen zu helfen. Dazu müssen auch ideologische Hürden fallen. Deshalb brauchen wir eine Liberalisierung des Transplantationsgesetzes bei der Organ-Lebendspende.
Wir wollen den Kreis der zulässigen Spender erweitern. So sollen z.B. bei unverträglichen Blutgruppen Ehepaare über Kreuz einem anderen Paar spenden dürfen und zwar ohne die heutigen Einschränkungen. Außerdem will die FDP die Nachrangigkeit der Lebendspende gegenüber der postmortalen Spende aufheben.
Nach heutiger Rechtslage gilt: Sollte für einen Empfänger ein postmortal gespendetes Organ zur Verfügung stehen, muss dieses transplantiert werden, selbst wenn zeitgleich das Angebot einer Lebendspende besteht.
Und das obwohl bei Lebendspenden von Nieren die Überlebensraten für den Empfänger deutlich besser sind. Wir Liberale halten die Menschen für mündig, auch in ihren höchst persönlichen Angelegenheiten wie der Organ-Lebendspende selbst zu entscheiden.
Schließlich sind die Bundesländer gefordert. Die Bedingungen für eine Organspende in den Krankenhäusern bedürfen der Verbesserungen. Es muss vor Ort in den Kliniken kompetente Ansprechpartner geben, die die Koordinierung vornehmen, mögliche Organspender erkennen und mit den Angehörigen sprechen. Die Statistiken zeigen, dass in Krankenhäusern, in denen es einen Transplantationsbeauftragten gibt, die Zahl der Organspenden höher ist.
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