Die Finanzierung der Schwangerschaftskonflikt- und Schwangerschaftsberatung in Sachsen-Anhalt für die Jahre 2010 und 2011 steht. Mit insgesamt rund 3,4 Millionen Euro pro Jahr fördert das Land die Arbeit von landesweit 46 Beratungsstellen. Sozialminister Norbert Bischoff überbrachte am Montag stellvertretend der Stadt Magdeburg sowie dem Caritasverband für das Bistum Magdeburg die Fördermittelbescheide für 2010 und 2011. Alle anderen Träger von Beratungsstellen bekommen die Förderzusagen per Post.
Minister Bischoff betonte: "Die Ausstattung der Schwangerschaftskonfliktberatung und die Förderung des Landes liegt über den Mindestvorgaben des Bundes. Es ist dennoch der richtige Weg, mehr Geld in die Hand zu nehmen, um ein flächendeckendes Netz sowie Trägervielfalt in der Schwangerschafts- und Schwangerschaftskonfliktberatung zu garantieren. Wir wollen Frauen in Konfliktsituationen Beratung in zumutbarer Entfernung ermöglichen. Insbesondere in ländliche geprägten Regionen ist daher ein dichteres Beratungsnetz erforderlich." Laut Bundesgesetz sollte auf 40.000 Einwohner und Einwohnerinnen mindestens eine Beratungskraft vorgehalten werden. In Sachsen-Anhalt beträgt dieser Schlüssel derzeit etwa 1:37.000.
Laut Jahresstatistik 2009 wurden im Vorjahr fast 33.400 Frauen und Paare von den Schwangerschafts- und Schwangerschaftskonfliktberatungsstellen beraten. Gut 49.000 Beratungsgespräche wurden bilanziert, davon waren knapp 6.400 reine Konfliktberatungsgespräche. Der Anteil der Konfliktberatungsgespräche an der Gesamtzahl der Beratungskontakte liegt wie bereits 2008 bei etwa 13 Prozent. Etwa die Hälfte aller Ratsuchenden ist im Alter von 20 bis 30 Jahren.
Die Schwangerschaftskonfliktberatungsstelle der Stadt Magdeburg mit zwei Mitarbeiterinnen wird pro Jahr mit gut 94.500 Euro gefördert. Der Caritasverband für das Bistum Magdeburg erhält für seine Schwangerschaftsberatungsstellen in Magdeburg, Halle und Dessau-Roßlau, die mit zusammen vier Beraterinnen arbeiten, pro Jahr 170.400 Euro.
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