langes Leiden ersparen .Üblich sind ca.5-10 Tage Therapie .Wir behandelten 30 Tage mit
intensiver Kompression.
Thrombose in den Beinvenen sind eine potentiell tödliche Erkrankung.
Sind die Beinvenen durch Gerinnsel verschlossen ,droht akut die Lungenembolie, an der
in Deutschland jährlich ca. 25000 Menschen versterben .
Spätschäden entstehen durch persistierende Verschlüsse der Beinvenen .
Je mehr drin bleibt , desto höher die Gefahr ein Offenes Bein zu bekommen .
Stauungen , schwere Beine , Juckreiz ,Ekzeme sind die unmittelbare Folge .
Volkswirtschaftlich enorme Kosten drohen . Ein Ulcus cruris kostet ca. 150 000 Dollar in
einem Patientenleben , durch Krankschreibungen und vorzeitige Berentung.
Die Behandlung wird heute in Deutschland durch Leitlinien bestimmt.
Üblich sind einige Tage Heparin , damit der Thrombus nicht wächst ,danach Tabletten
zur Verhinderung weiterer Thrombosen. Nach 5-10 Tagen bekommt der Patient einen
Kompressionstrumpf. Fertig .Mehr zahlen die Krankenkassen nicht ! Also wird auch nicht
mehr gemacht .Der Thrombus wird quasi seinem "natürlichen Verlauf " überlassen .Der
Thrombus interessiert praktisch nicht mehr .
Nun wollten wir in der Klinik mal wissen , was passiert mit dem Gerinnsel , wenn man
länger als die üblichen 5-10 Tage behandelt .
Jeder Patient mit einer Thrombose erhielt wie üblich Heparin , danach Marcumar . Eine
Tumorsuche fand ebenfalls statt .
Zusätzlich wurde 3 x täglich ein sehr fester , mehrschichtiger Kompressionsverband
angelegt und der Patient erhielt 3x täglich ein Druckwellen-Therapiegerät ,wir nennen es
die Bochumer Venenhose . Damit lief eine pneumatische Welle über das Bein . Der
Patient musste viel laufen. Und das ganze 30 Tage .
Ergebnis : keine einzige Thrombose ist gewachsen , je jünger die Thrombose war ,
desto mehr Gerinnsel war verschwunden !
Es gab keine einzige Lungenembolie und kein Todesfall. In mehreren Fällen ,
besonders bei frischen 3 Etagenthrombosen bis zum Oberschenkel konnte das gesamte
Gerinnsel beseitigt werden - und kein Patient wurde ins Bett gelegt.
Es sind hoffnungsvolle Ansätze , mehr Thrombosematerial zu beseitigen .
Dadurch sinkt die gefürchtete Gefahr des Postthrombotische Syndroms , bis hin zum
Offenen Bein .
Nachteil der Leitlinien ist die drohende Kochbuch-Mentalität : so machen's alle...
keiner schaut hinter den Vorhang .
Die verlängerte intensivierte Kompressionstherapie ist nahezu Nebenwirkungsfrei und
verspricht , dem Patienten einen langen Leidensweg durch ständig erhöhten Beindruck
zu ersparen
Wir werden weiter forschen.