Die Kölner Diabetologen laden am 3. Juli zum Diabetikertag in der Industrie- und Handelskammer Köln ein. Von 9 bis 14 Uhr haben Diabetiker und ihre Angehörigen die Möglichkeit, sich über Standards und Neuigkeiten der Diabetesbehandlung zu informieren. Ein wichtiges Thema der Veranstaltung wird das Diabetische Fußsyndrom (DFS) sein, durch das jährlich 30.000 Diabetiker in Deutschland Teile ihres Beines verlieren. Rund 75 Prozent dieser Operationen wären vermeidbar. Die Kölner Diabetologen organisieren daher eine Aufmerksamkeitskampagne "Amputation verhindern", in deren Rahmen der Diabetikertag stattfindet.
Der Diabetikertag wird dennoch nicht nur dem Diabetischen Fußsyndrom Aufmerksamkeit schenken. Zahlreiche Vorträge, Aktionen und Stände der Industrie versprechen ein breitgefä-chertes Informationsangebot und bieten unter anderem die Möglichkeit zur Blutzuckermessung. Zudem informieren Diabetes- und Ernährungsberaterinnen über die Wirkungen unterschiedlicher Lebensmittel auf den Blutzucker und darüber, welche positiven Effekte bereits minimale Bewegungs- und Entspannungsübungen haben. Kompetente Fachleute aus Praxis und Forschung referieren über unterschiedliche Themen wie diabetische Neuropathie, neue Diabetesmedikamente bei Typ-2-Diabetes, die Insulinpumpentherapie und natürlich über das Diabetische Fußsyndrom.
Während des gesamten Diabetikertages werden Ärzte, Podologen (spezielle Fußpfleger mit zweijähriger Ausbildung) und Orthopädie-Schuhmacher anwesend sein, um Fragen zum Diabetes und zum diabetischen Fuß zu beantworten. Besucher können einen Fuß-Parcours mit Wahrnehmungsübungen für die Füße absolvieren, ihre Fußsohlen einscannen und eine Druck-messung durchführen lassen. Preisrätsel und Fragerunden mit Diabetikern, die ungewöhnliche Erfahrungen gesammelt haben, runden den Tag ab. Die Industrie- und Handelskammer Köln befindet sich Unter Sachsenhausen 10-26. Weitere Informationen zum Diabetikertag finden sich im Internet unter www.amputation-verhindern.de.
Hintergrund: Das Diabetische Fußsyndrom
Das Diabetische Fußsyndrom entwickelt sich auf dem Boden einer Nervenstörung durch dauer-haft erhöhten Blutzucker. Insbesondere werden Schmerzen nicht in der gewohnten Intensität wahrgenommen, es kommt zu Fehlbelastungen, Schwielen, Hühneraugen und schließlich Verletzungen. Bei Diabetikern ist zudem die Durchblutung durch Verengung der Arterien in Becken oder Beinen oft gestört und Infektionen verlaufen bei hohem Blutzucker schwerer. Unbehandelt kann dies die Zerstörung weiter Teile des Fußes und schlussendlich die Amputation nach sich ziehen. Da sich durch Nervenstörungen das Schmerzempfinden in den Füßen verringert, nehmen Diabetiker Verletzungen häufig nicht oder nur vermindert war und suchen daher oft zu spät einen Arzt auf. Diabetologen empfehlen daher, die Füße regelmäßig selbst zu kontrollieren und bereits bei kleinen Verletzungen einen Arzt aufzusuchen. Zudem sollten die Empfindungen in den Füßen mindestens einmal jährlich vom behandelnden Hausarzt untersucht werden.