Ambulante Angebote stehen im Vordergrund
Düsseldorf, 17.06.2010
Das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen teilt mit:
Für Nordrhein-Westfalens Sozialminister Karl-Josef Laumann steht das Miteinander in den Familien und das eigene Zuhause im Vordergrund ? auch und besonders, wenn es um die Pflege älterer Menschen geht. Das betonte er auch beim Jahresempfang des Caritasverbandes Kleve am Donnerstag (17. Juni): "Ältere Menschen möchten zu Hause leben und sich über Hilfe- und Pflegebedürftigkeit keine Sorgen machen müssen", so der Minister.
Laumann lobte die Caritas in Kleve als eine vorbildliche, verlässliche Organisation mit großer Tradition, die soziale Not und soziale Gestaltung bereits zu ihrer Aufgabe gemacht habe, als der Staat hier noch nur wenig geleistet habe. "Dieses Denken und Handeln wird auch künftig für die Menschen und den Zusammenhalt ihres Gemeinwesens unverzichtbar sein", sagte er.
Minister Laumann betonte, dass dieses Thema mit Blick auf die demographische Entwicklung zunehmend an Bedeutung gewinne und Nordrhein-Westfalen gut darauf vorbereitet sei. "Der Wandel ist ohne historisches Beispiel", betonte er und nannte Zahlen. Für das Jahr 2050 erwarteten die Experten, dass die Bevölkerung in NRW um zwei Millionen abnehme und dann nur noch 16,2 Millionen Menschen hierzulande lebten. Dieser Rückgang entspreche in etwa der Einwohnerzahl von Bonn, Köln und Düsseldorf zusammen. "Gleichzeitig wird sich die Lebenserwartung in den kommenden Jahrzehnten weiter erhöhen", sagte Laumann. Im Jahr 2050 liege sie in NRW bei über 90 Jahren. "Diese Veränderungen werden unser Land prägen", erklärte der Minister und betonte, die Senioren mit ihren Bedürfnissen nicht allein zu lassen. So kümmere sich das Land um ältere Menschen, die sich für neue Wohnformen im Alter interessieren. "Senioren schließen sich beispielsweise zusammen und wollen ein Haus mieten oder kaufen, in dem zwar jeder seine eigene Wohnung hat, es aber auch Gemeinschaftsräume für Spielabende oder einen Garten zum gemeinsamen Grillen gibt", sagte Laumann. "Das kann sogar bis zu dem Wunsch nach einer pflegegerechten Wohnung gehen, in der die Menschen betreut werden können", so der Minister.
In Zusammenhang mit Senioren, die leider nicht mehr in den eigenen vier Wänden wohnen können, verwies Laumann auf das nordrhein-westfälische Wohn- und Teilhabegesetz. "Damit nehmen wir eine Vorreiterrolle ein", betonte er. Das Gesetz verlange von den Betreuungseinrichtungen und auch den Prüfbehörden, eine einzige Philosophie umzusetzen: "Das Leben der Menschen soll sich dort, soweit wie eben möglich, an den Maßstäben eines Lebens wie zu Hause orientieren", sagte der Minister und fügte hinzu: "Für mich stehen die Menschen in den Einrichtungen im Mittelpunkt - ich tue alles dafür, das diese Philosophie auch gelebt und vermittelt wird."
Auch über das Thema Demenz sprach Laumann. Derzeit gebe es hierzulande mehr als 300.000 an Demenz erkrankte Menschen, die überwiegend zu Hause von ihren Angehörigen betreut würden. "Sie alle ? Betroffene wie Betreuer - lassen wir nicht allein". sagte der Minister. Die Zahl der landesweit verteilten Demenz-Servicezentren, die pflegende Angehörige eingehend beraten, sei gerade um zwei auf 13 erhöht worden. "Außerdem gibt es inzwischen fast 1000 lokale Unterstützungsangebote wie Betreuungsgruppen für Alzheimer-Erkrankte oder Helferkreise zur Entlastung pflegender Angehöriger", so Laumann abschließend.
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