fit und munter - WM – Nichts für schwache Herzen

fit und munter

WM – Nichts für schwache Herzen

SRH Chefarzt Prof. Dr. Diehm erklärt, was während der WM fit hält und warum das Risiko einer Herzattacke steigt.

Karlsbad, 22. Juni 2010

Das alles entscheidende Spiel und dann das: Elfmeterschießen. Die einen müssen sich die Augen zuhalten, die anderen kauen sich die Fingernägel ab. Die Fußball-WM ist für Fans emotionaler Stress. „Die WM ist nicht nur eine aufregende Zeit, sie fordert auch ihren gesundheitlichen Tribut. Wenn die deutsche Mannschaft spielt, steigt die Wahrscheinlichkeit einer Herzattacke“, sagt Prof. Dr. med. Curt Diehm, Kardiologe und Chefarzt für Innere Medizin am SRH Klinikum Karlsbad-Langensteinbach.

Belegt hat dies eine Studie der Universitätsklinik München. Die Daten wurden während der WM 2006 in Deutschland gesammelt. „Besonders gefährlich wird es, wenn Elfmeterschießen ein Spiel entscheiden muss“, sagt Diehm. Das sei nichts für schwache Herzen. Auch Endspiele haben einen hohen Risikocharakter. Die Zahl der Herzattacken steige dann um das Dreifache. Männer mit einer Erkrankung der Herzkranzgefäße sind besonders gefährdet. Für Betroffene sei es darum sinnvoll, mit ihrem Hausarzt oder Kardiologen zu sprechen. Der rät in bestimmten Fällen dazu, die Dosis einzelner Herzmedikamente (z. B. Betablocker) vorübergehend zu erhöhen. Wer zu emotional reagiert, könne auch mal für einige Minuten den Ton des Fernsehers abstellen oder den Raum verlassen. „Herzkranken Fans raten wir zu einer gewissen Distanz. Fußball ist bei aller Begeisterung eben nur ein Spiel“, sagt Diehm.

Trimmrad statt Sofa
Wer körperlich fit ist, kann mit dem Stress besser umgehen, so der Chefarzt. Diehm rät darum die Fußball-WM aktiv zu genießen und Bewegung dem Sofa vorzuziehen. „Schon vor dem Spiel können Sie sich zusammen mit der Mannschaft aufwärmen“, schlägt er vor. „Machen Sie beim Zuschauen eine La-Ola-Welle: Nach vorn beugen, Arme nach vorn strecken und dann nach oben. Das ganze zehnmal.“ Wer ein Trimmrad oder Crosstrainer hat, kann – auf niedriger Belastungsstufe – vor dem Fernseher Sport treiben, anstatt auf dem Sofa zu sitzen und Bier zu trinken. Wer auf seine Ernährung achten muss, sollte die WM zudem nicht als Entschuldigung für zuviel Bier und Knabbereien missbrauchen.
Login
Einstellungen

Druckbare Version

Artikel Bewertung
Ergebnis: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich die Zeit und bewerten diesen Artikel
Excellent
Sehr gut
Gut
Okay
Schlecht

Verwandte Links
Linkempfehlung

Diesen Artikel weiter empfehlen: