Viele ältere Menschen trinken bei der Hitze zu wenig, so der Karlsruher Gerontologe Adriano Pierobon. Zehntausende Menschen starben in Europa im Rekordsommer 2003 an Austrocknung.
Seit dieser Katastrophe wurden in Pflegeeinrichtungen regelrechte Notfallpläne und Standards für den Umgang mit Hitze und deren Folgen erarbeitet. Pflegekräfte wurden für das Thema sensibilisiert und immer wieder angehalten, für eine ausreichende Trinkmenge bei den Ihnen Anvertrauten zu sorgen und diese laufend zum Trinken zu animieren. Mittlerweile haben sich in Pflegeeinrichtungen sog. Einfuhrtabellen etabliert. In diesen wird die Trinkmenge des Einzelnen notiert und überwacht, so Pierobon.
Aber die Mehrzahl der älteren Menschen lebt in Deutschland zu Hause und diese beschäftigen sich zu wenig mit der Frage: habe ich heute genügend getrunken?
Im Alter lässt zwar das spontane Durstempfinden nach, aber oft sind auch ganz andere Gründe wie z.B die Angst vor nächtlichen Toilettengang oder das Vergessen die Ursache mangelnder Flüssigkeitsaufnahme. Wenn sie weniger trinken, schaden sie ihrer Gesundheit: Die Nierenleistung nimmt dramatisch ab, der Blutdruck steigt, das Herz muß mehr pumpen. Bei älteren Menschen ist die Pumpleistung des Herzens aber nicht mehr die beste. Wenn dann nicht mehr genügend mit Sauerstoff angereichertes Blut transportiert wird, hat vor allem das Organ darunter zu leiden, das den meisten Sauerstoff braucht: das Gehirn! Es kommt zu Müdigkeit, ständigem Einschlafen tagsüber, Vergesslichkeit und Verwirrtheit. Im schlimmsten Fall droht ein Schlaganfall.
Ältere Menschen sollten sich morgens eine Trinkration für den Tag richten und diese an verschiedenen Stellen in der Wohnung zurechstellen. Auch Trinkfahrpläne in denen die Trinkmenge über den Tag notiert wird, haben sich bewährt. Ansonsten folgen sie der Regel “ Ich trinke über den Durst”! Aber bitte alkoholfrei.