Im Mittelpunkt der aktuellen Kampagne "Fahrradhelm macht Schule" steht eine Unterrichtsstunde zum Fahrradhelm. Damit es öfter heißt:
Helm getragen. Gut gegangen! Zur Zeit tragen nur etwa 55 Prozent der unter Zehnjährigen einen Fahrradhelm. Diese Quote will die Aktion "Fahrradhelm macht Schule" der Deutschen Verkehrswacht und ihrer Partner ABUS KG, Zurich Gruppe Deutschland, 3M und ZNS Hannelore Kohl Stiftung erhöhen.
Schirmherr der Aktion ist der Bundesverkehrsminister Dr. Peter Ramsauer. Jede Grund- und Förderschule erhielt in den letzten Wochen dazu kostenfreies Unterrichtsmaterial. Thomas Moss von "Fahrradhelm macht Schule" (FmS) nahm an einer Unterrichtsstunde teil und sprach anschließend mit der Lehrerin Petra Adam.
FmS: Wie haben sie die "Fahrradhelm macht Schule"-Unterrichtsstunde in Ihren Unterrichtsplan integriert?
P. Adam: "Wir haben unmittelbar vor der Radfahrprüfung den Helm zum Gegenstand einer Stunde im Sachkundeunterricht gemacht. Theorie und Praxis müssen da Hand in Hand gehen. Insofern hatte ich in dieser Zeit auch die echte Aufmerksamkeit der Kinder. Denn das Thema spukte in der Zeit ohnehin in deren Köpfen. Ich finde das Thema auch spannend, dann vermittelt es sich ohnehin einfacher und meist auch erfolgreicher. Ich komme ja selbst mit dem Rad zur Schule und weiß daher von welchen Gefahren hier gesprochen werden muss"
FmS: Wie ist die Unterrichtsstunde gelaufen?
P. Adam: "Die Stunde ist gut gelaufen. Die Kinder waren sehr beeindruckt vom Einstiegsfilm und den Bildern. Der Film ist direkt und zeigt die Gefahren des heutigen Verkehrs. Nach dem Film waren die Kinder im Thema und gebannt; offen für Informationen und zudem für eine Diskussion aufgelegt. Das erreicht längst nicht jeder Unterrichtsfilm."
FmS: Ist der Unterrichtsfilm zu direkt oder halten Sie ihn für zeitgemäß?
P. Adam: "Sicher, manchem Kind ist Beates Schicksal ein wenig auf den Magen geschlagen. Aber das zeigt allem voran, dass die Kinder involviert sind: Der Film greift die Lebenswelt der Kinder auf und zeigt, was schlimmstenfalls passieren kann. Dass das die Kinder erreicht und beschäftigt, ist doch Beweis für zwei Dinge. Das Thema Fahrradfahren ist für die Kinder relevant und die Umsetzung ist erfolgreich. Ich finde den Film direkt und zeitgemäß. Da man kein Blut sieht und jede Art von Gafferei ausgelassen wurde, ist der Film aus meiner Sicht bestens für dritte und vierte Klassen geeignet: Thematisch gut und altersgerecht. Die Sehgewohnheiten der Kinder haben sich verändert. Ich meine damit nicht Abstumpfung, sondern viel mehr Langeweile. Die Kinder sind dramaturgisch anspruchsvoller geworden. Aber bei diesem Film sind sie am Thema geblieben, der Film hat sie eingefangen."
FmS: Ist es das Thema oder die Aufbereitung, die den Erfolg der Unterrichtsstunde zum Fahrradhelm ausmacht?
P. Adam: "Das Material ist sehr gut aufbereitet und damit eine sinnvolle Bereicherung für den Sachunterricht. Sehr gut finde ich den Film und die Bilder, bzw. Grafiken. Nützlich sind die Fallbeispiele. Diese holen die Kinder in ihren Alltag ab und die Kinder ähnlichen Alters bieten eine gute Projektionsfläche für eigene Erzählungen. Und ihre Gefühle wurden angesprochen. Nur so lernen Kinder wirklich effektiv und verinnerlichen die Inhalte des Gezeigten."
FmS: Wie relevant ist das Thema Helm?
P. Adam: "Ich finde das Thema sehr wichtig, weil sich Rad fahren direkt in der Lebenswelt der Kinder befindet. Die Kinder sind ja mit dem Rad unterwegs! Die Aufklärung, dass ein Helm schützt und dass er richtig sitzen muss, kann man nicht früh genug und nicht häufig genug thematisieren. Es ist eine Kleinigkeit, den Helm aufzusetzen und ein großer Beitrag, wenn das Schlimmste eintrifft. Lieber über Fahrradhelme sprechen, als über die Rüstungen der Ritter oder Schutzschilde der alten Römer!"
FmS: Haben sich die Kinder im Anschluss an die Unterrichtsstunde Fahrradhelm anders verhalten?
P. Adam: "Ja, die Veränderung war unmittelbar erkennbar. Beim Radausflug in der letzten Schulwoche trugen alle Kinder freiwillig einen Helm und selbst die "wilden Jungs" haben sich gesittet und organisiert verhalten. Einige Tage nach der Unterrichtsstunde ereignete sich unglücklicherweise auch noch ein schwerer Radunfall nahe der Schule. Die Kinder haben ganz lebhaft davon im Sachunterricht berichtet und direkt analysiert, dass ein Fahrradhelm die Folgen für den erwachsenen Radfahrer hätte lindern können. Beide Reaktionen der Kinder schreibe ich unter anderem der Unterrichtsstunde - Fahrradhelm macht Schule - zu."
FmS: Herzlichen Dank für das Gespräch!
Zur Person:
Petra Adam ist seit 24 Jahren Lehrerin, seit 10 Jahren unterrichtet sie an der Adolf-Reichwein-Grundschule in Göttingen. http://www.ars.goe.ni.schule.de/
Jetzt noch mitmachen bei der großen Schulaktion "Fahrradhelm macht Schule"
Ob noch vor oder erst nach den Ferien - während der gesamten Fahrradsaison können Schulen noch an der Aktion teilnehmen und gewinnen können sie auch etwas: Die Schulen, die bis zum 31. Juli den Unterricht zum Fahrradhelm durchführen und sich bei der Verkehrswacht anmelden, nehmen an einer Verlosung von EUR 500,- pro Bundesland teil. Dazu erhielt jede Grund- und Förderschule kostenfreies Unterrichtsmaterial zum Thema Fahrradhelm mit einem Film für eine Unterrichtsstunde in der 3. oder 4. Klasse.
Kostenfreie Unterrichtsmappen und Teilnahmebögen können noch bestellt werden bei:
Verkehrswacht Medien & Service-Center, Bonn
Tel.: 0228 / 43380-41
info@fahrradhelm-macht-schule.de
www.fahrradhelm-macht-schule.de
Link zum Unterrichtsfilm:
http://www.fahrradhelm-macht-schule.de/film/
Bildmaterial zur Unterrichtsstunde finden Sie hier:
http://www.fahrradhelm-macht-schule.de/presse/basisinformationen/
Link zum Download des Unterrichtsmaterials:
http://www.fahrradhelm-macht-schule.de/unterrichtsmaterial/radfahrausbildung/