Körper und Zähne sind über eine Vielzahl von Funktionsketten miteinander verbunden. Mund- und Zahngesundheit gehören daher untrennbar zusammen. Bei der oft schwierigen Suche nach der Ursache gesundheitlicher Beschwerden sollten daher auch Zähne oder Zahnersatz als Auslöser in Betracht gezogen werden.
Zahnärztinnen und Zahnärzte die nach den strengen Richtlinien der Internationalen Gesellschaft für Ganzheitliche ZahnMedizin e. V. (GZM) behandeln, arbeiten in einem Netzwerk mit anderen Fachärzten, Heilberuflern und Dentallaboren zusammen. So fließt Wissen aus unterschiedlichen Bereichen in die Therapie ein und Patienten können von diesem ganzheitlichen Ansatz profitieren.
„Beim Stichwort ‚Ganzheitliche Zahnmedizin’ denken viele Menschen in erster Linie an Amalgam. Ganzheitliche Zahnmedizin bedeutet jedoch viel mehr“, so Dr. Wolfgang Koch, Zahnarzt aus Herne und stellvertretender Vorsitzender der GZM. „Der ersten Behandlung geht immer eine umfangreiche Befragung des Patienten voraus. Gerade für Allergiker und Menschen, die sensibel auf bestimmte Dentalmaterialien reagieren, stellt die ganzheitliche Zahnmedizin daher eine sinnvolle Alternative dar“, erklärt Koch.
Dentalmaterialien verbleiben über Jahre im Mund und können bei sensiblen Patienten Beschwerden verursachen – ausgelöst durch Wechselwirkungen mit dem Organismus. Selbst geringste Mengen Klebstoff oder Zement können dann zu Störfaktoren werden. Hinzu kommt, dass immer mehr Menschen bereits unter Allergien auf bestimmte Dentalwerkstoffe leiden. „Diesen Patienten kann die ganzheitliche Zahnmedizin oft wertvolle Hilfe bieten: Der ganzheitlich behandelnde Zahnarzt verfügt über Möglichkeiten, den Patienten bereits vor der Behandlung auf diese Unverträglichkeiten zu testen und danach in Kooperation mit einem zertifizierten Labor entsprechende Alternativwerkstoffe anzubieten“, so Dr. Koch.
Doch die ganzheitliche Betrachtung ist in der Zahnmedizin nicht nur im Hinblick auf Allergien und Unverträglichkeiten sinnvoll: So haben Studien ergeben, dass Allgemeinerkrankungen des Körpers einen negativen Einfluss auf die Mundgesundheit haben. Menschen mit einem schlecht eingestellten Diabetes zum Beispiel leiden häufiger an Parodontitis. Umgekehrt wiederum wirkt sich eine schlechte Mundgesundheit direkt auf die Gesundheit des Körpers aus. So können sich bei einer unbehandelten Zahnfleischentzündung Bakterien über die Blutbahn im gesamten Körper ausbreiten und schließlich sogar lebenswichtige Organe wie Herz und Lunge schädigen. Durch Zahnlücken oder falsch angepassten Zahnersatz kann es durch Veränderungen im Gesamtgefüge zu Einschränkungen der Bewegungsfunktionen kommen: Chronisches Kopfweh, ständige Rückenschmerzen oder andauernde Verspannungen sind mögliche Folgen.
„Körper oder Mund: Ist eines der beiden Systeme nicht im Gleichgewicht, kann auch der Verbindungspartner in Mitleidenschaft gezogen werden“, bestätigt Zahnarzt und Umweltmediziner Dr. Koch. Zahnärzte und Dentallabore der GZM achten daher besonders auf Wechselwirkungen von Zähnen, Zahnersatz und Körper und machen sich für einen ganzheitlichen Blick auf den Menschen stark.