Mit ihren acht Beinen ist die Zecke ein Spinnentier und gehört zu der Gruppe der Milben. Ähnlich wie Mücken brauchen Zecken Blut von anderen Lebewesen, an denen sie sich bis zu 15 Tagen festhängen können. Meist sucht sie sich dazu Stellen am Körper des Wirts aus, an denen sie dünne Haut vorfindet und sicher vor Kratzen oder Scheuern ist, wie zum Beispiel bei Menschen die Achselhöhlen, Kniekehlen oder den Genitalbereich. Weibliche Zecken benötigen das Blut um ca. 3000 Eier abzulegen. Aus den Eiern schlüpfen die Larven, die sich durch eine Häutung zur Nymphe weiter entwickeln. Die Nymphe wiederum entwickelt sich durch die Häutung zur Zecke. Für jedes Entwicklungsstadium brauchen die Parasiten eine Blutmahlzeit.
Krankheitsübertragung durch Zecken
Die Übertragung von Krankheiten geschieht, wenn die Zecke ihren Stechapparat in die Haut des Wirtes bohrt. Davor beißt sie mit ihren scherenartigen Mundwerkzeugen die Haut des Wirts auf. Aus der so entstandenen Grube in der Haut saugt sie dann das Blut.
FSME, die Frühsommer-Meningoenzephalitis
Diese Krankheit wird durch das FSME Virus ausgelöst und greift das zentrale Nervensystem des Menschen an. Meist verläuft FSME in zwei Stadien. Im ersten Stadium treten Symptome auf wie Kopf- und Gliederschmerzen und Fieber. Dabei sind diese Symptome ähnlich derer einer Grippe. Oft klingt die Krankheit nach auftreten der Symptome wieder ab und ist überstanden. Ist dies nicht der Fall befällt das Virus das zentrale Nervensystem. Treten jetzt Symptome auf wie hohes Fieber, starke Kopfschmerzen oder ein steifer Nacken auf, weist dies auf eine Hirnhautentzündung (Meningitis) hin. Im schlimmsten Fall kommt es zu einer Gehirnentzündung, bei der nicht nur die Hirnhäute, sondern das ganze Gehirn betroffen sind. In dieser Phase kann auch das Rückenmark, sowie Nervenwurzeln geschädigt werden. Da die Frühsommer-Meningoenzephalitis nicht behandelbar ist, bringt nur eine Impfung wirksamen Schutz.
Borreliose
Diese Krankheit wird in Deutschland sehr häufig von Zecken übertragen. Ausgelöst wird sie durch ein Bakterium, das im Darm der Zecke lebt. Borreliose ist meist schwierig zu diagnostizieren, da sie viele verschiedene Symptome aufweisen kann, die anderen Krankheiten ähnlich sind. Das auffälligste Symptom ist die sogenannte Wanderröte. Eine ringförmige Hautrötung, die sich um die Einstichstelle bildet. Dies kann nach Tagen oder sogar erst Wochen der Fall sein, muss aber nicht zwingend auftreten. Andere Anzeichen können sein, Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Kopfschmerzen oder Fieber. Danach können Hirnhautentzündung, Herzprobleme, Gliederschmerzen oder sogar eine Gesichtslähmung auftreten. Unbehandelt können im Spätstadium Gelenkentzündungen auftreten. Da Borreliose durch Bakterien hervorgerufen wird, kann sie im Frühstadium meist gut mit Antibiotika behandelt werden. Im Spätstadium kann eine Antibiotikagabe über Infusionen und über einen längeren Zeitraum nötig sein.
Schutz vor Zecken
Meiden Sie Wiesen, Gräser und Gebüsch und tragen sie am besten lange Hosen und helle Kleidung auf der man Zecken gut erkennt und noch vor einem Stich absammeln kann. Verwenden sie Zecken abweisende Mittel. Diese Insektenschutzmittel erhalten sie im Handel. Für einen ausreichenden Schutz verwenden sie das Mittel mehrmals alle paar Stunden. Nach einem Aufenthalt im Freien suchen sie ihren Körper gründlich ab, vor allen an warmen Stellen mit dünner Haut wie Achseln, dem Schritt, Kniekehlen und am Kopf.