Die Profi-Schauspiel-Gruppe aus Bayern nennt sich „Commedia Horribile“, doch wie eine Komödie klingt das Schau(er)spiel wahrlich nicht. Es ist eine Mischung aus Event, Show und Theater mit undefinierten Grenzen zwischen Schauspielern und Publikum. Die Zuschauer erleben das Stück, die packenden Kämpfe und die Methoden der mittelalterlichen Gerichtsbarkeit wirklichkeitsnah mit. So wird Theater nicht nur hautnah erlebbar, sondern geht auch sprichwörtlich unter die (Gänse-)Haut! Also nichts für schwache Nerven und deshalb so wahnsinnig gut.
Die Handlung des Dramas ist ein typisches Beispiel für die zahlreichen Schicksale junger Frauen, welche der Inquisition zum Opfer fielen. Es geht um die junge Elisabeth, gespielt von Lilith Zikofsky, welche von der selbst in Verdacht geratenen Witwe Anna (Karina Schiwietz) der Hexerei bezichtigt und von der Inquisition angeklagt wird. Ritter, Folterknechte und der Inquisitor Heinrich von Meersburg (eindrucksvoll gespielt von Jürgen Bauer) höchstpersönlich treten in der düsteren Schauerkomödie um Macht, Rache, Verrat und Eifersucht auf.
Als Ort für diese gruselige Aufführung könnte es wohl keinen besseren als den historischen Kasemattenhof der Festung Königstein geben, der früher einmal als Gefängnishof diente. Hohe Moos bewachsene Sandsteinmauern umringen den Hof und machen die Zeitreise ins dunkle Mittelalter perfekt.
Wem das noch nicht genug ist, kann die Zeitreise in den Kasemattenrestaurants fortsetzen. Hier wurden die Jahrhunderte der Festungsgeschichte von der urigen Renaissance anno 1600 bis in die eiserne Gründerzeit anno 1900 authentisch nachempfunden. Vor dem Event öffnet eines der Restaurants, um nach historisch überlieferten Rezepten zubereitete Köstlichkeiten beim Abendbuffet darzubieten. Auch der Festungskommandant wird zugegen sein, um seine Gäste in Empfang zu nehmen.
Das Gastspiel von „Commedia Horribile“ setzt die erst kürzlich begonnene Reihe des Sommertheaters auf der Festung Königstein fort. Die Idee zu „Des Teufels Buhlschaft“ stammt von Uwe Tischendorf. Der kaufmännische Leiter der Gruppe ist ein ausgezeichneter Kenner der Mittelalter-Szene. Er tritt mit seiner eigenen Gruppe seit Jahren erfolgreich auf verschiedenen Veranstaltungen auf und tourt jetzt mit dem Gruselevent durch ganz Deutschland. Regie führt Robert M. Schnöll, der als Bühnenfechtmeister und Kampfchoreograph auch Lehrer an der Hochschule für Musik und Theater Hannover ist.
Die Aufführungen auf der Festung Königstein finden am Freitag, den 30. Juli, und Samstag, den 31. Juli, statt und werden sowohl Liebhabern mittelalterlicher Abenteuer, als auch dem geschichtlich interessierten Publikum gerecht. Einlass ist an beiden Tagen um jeweils 19:00 Uhr mit Möglichkeit zum Abendessen vom Buffet im Kasemattenrestaurant. Das Stück spielt täglich von 21:00 Uhr bis ca. 23:30 Uhr. Die Karten sind im Vorverkauf bei der Restauration Festung Königstein GmbH unter Tel.: 035021 64 444 oder an der Abendkasse zu erwerben. Preis für das Buffet: 14,00 € und für die Theateraufführung 17,50 €.
Achtung! Aufgrund der detaillierten und realistischen Darstellung ist der Zutritt nur Besuchern gestattet, die das 18. Lebensjahr bereits vollendet haben.