Berlin - Wer zu Lippenbläschen neigt, sollte seine Lippen vor der Sonne besonders schützen, etwa mit Sonnenschutz-Lippenstiften. Zu viel Sonne kann die empfindliche Lippenhaut reizen, dadurch werden Herpesviren aktiviert. Wenn sich die Bläschen schon gebildet haben, sollten Betroffene die Sonne möglichst vollständig meiden. Gegen Lippenherpes gibt es verschiedene rezeptfreie Medikamente. Die Cremes sollten schon beim ersten Jucken oder Kribbeln aufgetragen werden. "Bei Lippenherpes aber auf keinen Fall rezeptfreie Cremes mit Kortison anwenden, die zum Beispiel gegen Insektenstiche gedacht sind. Sie können den Herpes verschlimmern", so Erika Fink, Präsidentin der Bundesapothekerkammer. Auch das Experimentieren mit Hausmitteln wie Zahnpasta sieht die Apothekerin kritisch. Vor und nach dem Auftragen einer virushemmenden Creme sollten sich Betroffene sorgfältig die Hände waschen, so wird das Verschleppen des Virus verhindert.
Lippenherpes ist weit verbreitet: Etwa drei Viertel der Bundesbürger tragen das Herpes-Virus in sich. Die Infektion besteht lebenslang, die Viren sind normalerweise inaktiv. Die Infektion kann aber jederzeit aufflammen, etwa durch zu viel Sonne oder in Stresssituationen. Erste Symptome des Lippenherpes sind Jucken und Kribbeln. Nach einigen Stunden bis Tagen bilden sich kleine Bläschen. Sie enthalten eine helle Flüssigkeit, die Viren enthält und infektiös ist. Fink: "Deshalb die Lippenbläschen möglichst nicht berühren oder den Schorf abkratzen!" Platzen die Bläschen von selbst auf, entstehen kleine Wunden, die verkrusten. Lippenherpes heilt normalerweise innerhalb von fünf bis zehn Tagen ab. Zum Arztbesuch rät die Apothekerin, wenn sich die Lippenbläschen erstmals oder häufiger als sechsmal pro Jahr zeigen. Das gilt auch, wenn sich die Lippenbläschen auf das Kinn, die Nase oder andere Hautareale ausweiten.
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