Wiesbaden - Heiße Temperaturen locken die Menschen derzeit in Scharen in Freibäder und Biergärten. Doch wie gehen Heimtiere mit der Hitze um? Schatten und ausreichend frisches Trinkwasser sind die wichtigsten Zutaten für eine unbeschwerte Sommerzeit. Der Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe e.V. (ZZF) empfiehlt, Heimtiere nicht ungeschützt der prallen Sonne auszusetzen. "Hunde beispielsweise können nicht schwitzen. Deshalb halten sie Temperaturen bis zu 40 Grad höchstens 15 Minuten lang aus", sagt ZZF-Präsident Klaus Oechsner. Sie können die überschüssige Wärme lediglich durch Hecheln abgeben.
Regelmäßige Fellpflege bei Hunden
Vor allem ältere oder kreislaufgeschwächte Hunde sind bei Hitze gefährdet. Grundsätzlich aber kann jeder Hund einen Hitzschlag erleiden, der ungeschützt der prallen Sonne oder hohen Temperaturen ausgesetzt ist, beispielsweise im Innenraum eines Autos. Temperaturen bis zu 70 Grad sind dort schnell erreicht! Ein geöffnetes Schiebedach oder ein spaltbreit offenes Fenster reichen nicht aus.
Um den Vierbeinern Abkühlung zu gönnen, sei auch eine ausreichende Fellpflege wichtig, sagt Rainer Purwins, Vorsitzender der ZZF-Fachgruppe Heimtierpflege im Salon. Dazu gehören regelmäßiges Kämmen und Bürsten. Hunde mit viel Fell und Unterwolle, wie Pudel, sollten einmal im Monat zur professionellen Fellpflege. "Hundehalter sollten dafür sorgen, dass Luft an die Haut kommt und keine Verfilzungen entstehen", so Purwins. Bei älteren Hunden mit sehr dichtem Fell kann sogar eine Schur erforderlich sein. Manche Tiere empfinden das Abreiben mit feuchten Tüchern als angenehm. Auch Kühlelemente, die in Tücher gewickelt sind, schaffen Erleichterung. Toben und Gassi gehen sollten außerdem in die Morgenstunden oder in den Abend verlegt werden, damit die Ozonbelastung weder Herrchen oder Frauchen noch dem Tier schaden kann.
Katzen verkraften hohe Temperaturen besser
Im Gegensatz zu Hunden verkraften Katzen hohe Temperaturen besser. Schließlich stammen Hauskatzen ursprünglich aus dem Orient. Direkte Sonneneinstrahlung sollte man dennoch vermeiden. Um sich zu erfrischen, lecken Katzen sich das Fell nass. "Deshalb sollte ein gefüllter Napf mit frischem Wasser stets bereit stehen", sagt Oechsner. Vor allem weiße Katzen sind gefährdet, einen Sonnenbrand zu bekommen. Hier hilft eine spezielle cortisonhaltige Pflegecreme, falls es doch schon zu spät sein sollte. Sie ist beim Tierarzt erhältlich.
Kleintiere können im Sommer im Freien gehalten werden
Kaninchen und Meerschweinchen können im Sommer ruhig im Freien gehalten werden. Geeignete Freilandgehege, faltbare Ausläufe und wetterfeste Ställe gibt es im Zoofachhandel. Auch Wüstenrennmäuse, Degus oder Streifenhörnchen kann man in ihren Gehegen ab und zu ins Freie stellen. "Die Kleinsäuger sollten langsam an den Aufenthalt im Freien gewöhnt werden, und ein Schattenplatz ist unbedingt einzurichten", empfiehlt Oechsner. Bei großer Hitze helfen nasse Handtücher, die über Stall oder Käfig gelegt werden. Tierfreunde sollten zudem besonders auf Hygiene achten, denn Fliegen, Würmer und Maden fühlen sich bei Wärme "pudelwohl". Das Wasser in Badehäuschen und Trinknapf muss öfter gewechselt werden, damit sich keine Bakterien ansiedeln können. Wichtig ist es auch, die Trinknäpfe täglich zu reinigen.
Vögel vertragen keine Zugluft
Vögel, die nicht von selbst baden wollen, kann man vorsichtig mit einem Wasserzerstäuber abduschen. Beim Fensteröffnen muss darauf geachtet werden, dass die Tiere nicht herausfliegen können und kein Durchzug entsteht. Denn Ziervögel vertragen keine Zugluft. Wer Wildvögeln etwas Gutes tun möchte, sollte ihnen in einem Vogelbad oder einer Tränke ebenfalls etwas zu trinken anbieten.
Aquarien und Terrarien in den Schatten stellen
Aquarien sollte man generell nicht in die Sonne stellen, da Sonnenlicht die Algenbildung begünstigt und das Aquarienwasser erwärmt. Terrarientiere wie Landschildkröten oder Echsen können im Sommer ebenfalls in einem ausbruchsicheren Freilandgehege gehalten werden. Voraussetzung ist jedoch, dass die Temperaturen stabil bleiben und es nachts nicht zu stark abkühlt. Ein schattiger Unterschlupf ist dabei jedoch das A und O: "Ein Hitzschlag verläuft für die meisten Reptilien und Amphibien tödlich", warnt Oechsner. Er rät Heimtierhaltern, sich im Zoofachhandel zu informieren, welche Reptilienarten am besten für die Außenhaltung geeignet sind.
Weitere Infos: www.zzf.de
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