Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes war die Gesundheit mit Gesamtausgaben von über 260 Milliarden Euro in 2008 der größte volkswirtschaftliche Sektor und bleibt ein stabiler Wachstumsmarkt. Zum Jahresbeginn 2009 waren gut 4,6 Millionen Menschen im Gesundheitswesen tätig, - jeder neunte Beschäftigte in Deutschland. Wenn also immer nur von den Ausgaben für die Gesundheit gesprochen wird, dann sollte die andere Seite der Volkswirtschaft nicht vergessen werden - die Einnahmen.
Ein im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums erstelltes "Gesundheitssatellitenkonto" für die volkswirtschaftliche Gesamtrechnung wird zukünftig den genauen Beitrag der Gesundheitswirtschaft zur gesamten Wirtschaftsleistung in Deutschland klären. Bisher wurden nämlich nur die Ausgaben der gesetzlichen Krankenversicherungen berücksichtigt und bewertet. Ab jetzt werden auch die freiwilligen Leistungen mit berücksichtigt. Was der einzelne Bürger oder Patient für seine Gesundheit bereit ist auszugeben, wird als Einnahme mit in die Waagschale geworfen. "Hier tritt der Berufsstand des Heilpraktikers mit seinen Leistungen und Arzneimitteln, die nicht über die gesetzliche Krankenversicherung abgerechnet und von den Patienten freiwillig selbst getragen werden, endlich als nicht unerheblicher Wirtschaftsfaktor mit in den Fokus", konstatiert Monika Gerhardus, Präsidentin des Bundesverbandes der Union Deutscher Heilpraktiker (UDH).
Durch die gesundheitsfördernden Anwendungen und Behandlungen der rund 15.000 praktizierenden Heilpraktiker in Deutschland, zu denen auch die Homöopathie gehört, werden nicht nur Kosten der Solidargemeinschaft und des Staates reduziert sondern auch unnötige Krankmeldungen vermieden und Arbeitsplätze in durchweg kleinen und mittelständischen naturheilkundlich ausgerichteten Unternehmen erhalten.
Nachfolgend einige statistische Daten und Fakten zur Berufsgruppe der deutschen Heilpraktiker aus dem Jahr 2009:
- Es wurden rund 15 Mio. Behandlungen und Konsultationen durchgeführt,
- d.h. jeden Tag fanden rund 60.000 Konsultationen statt,
- d.h. im Schnitt 4 Konsultationen pro Tag und damit viel Zeit für den einzelnen Patienten,
- dabei wurden rund 800 Mio. Verschreibungen ausgestellt,
- die Heilpraktikerschaft erwirtschaftete bei vorsichtiger Schätzung rund 1 Mrd. Euro Umsatz,
- d.h. eine durchschnittliche Behandlung kostete den Patienten rund 67 Euro.
"Die überwiegend von den Patienten privat bezahlten Behandlungskosten und Medikamente des Heilpraktikers entlasten das Gesundheitssystem also um rund 1 Mrd. Euro pro Jahr", so das Fazit der UDH-Präsidentin. Um die hohe Bedeutung der Gesundheitswirtschaft für Wohlstand, Wachstum und Beschäftigung in Deutschland zu stützen, ist eine Politik notwendig, die dafür sorgt, dass der Zukunftsmotor, die Gesundheitswirtschaft, nicht gebremst, sondern systematisch gefördert wird. "Dazu gehört ein Umdenken in der Arzneimittelzulassung, in der Handhabung mit Medizinprodukten und auch die gemeinschaftliche Anerkennung der traditionsreichen Komplementärmedizin, wie sie der Heilpraktiker tagtäglich zum Wohle seines Patienten anwendet, als volkswirtschaftlicher Nutzen des öffentlichen Gesundheitswesens", fordert Gerhardus.