Mönchengladbach, 27. Juli 2010 - Cook Aortic Intervention, ein Geschäftsbereich von Cook Medical, gibt bekannt, dass das Zenith® Low Profile AAA Stent Graft System (Zenith AAA LP) die CE-Kennzeichnung erhalten hat. Mit stetiger Weiterentwicklung der Systeme verfolgt Cook das Ziel, die endovaskuläre Aneurysmenbehandlung (EVAR) in Europa zu ermöglichen. Zunächst wird das innovative System 20 europäischen Zentren zur Verfügung stehen. Cook Medical führt eine klinische Registrierung durch, mit dem Ziel die ersten Ergebnisse und Verlaufsdaten zu veröffentlichen. Laut Angaben des Unternehmens ist die komplette Markteinführung für das dritte Quartal 2010 vorgesehen.
Der neue Zenith AAA LP ergänzt die vorhandene Zenith Flex-Produktlinie, die bereits weltweit seit vielen Jahren erfolgreich auf dem Markt ist.
Mit einem Low Profile Einführungssystem von einem Durchmesser mit nur 16 French und einer weitergehend vereinfachten Handhabung des Systems, erlaubt es dem Anwender die genauen Platzierung der Prothese an der gewünschten Position in der Aorta des Patienten. So stellt der Zenith AAA LP einen Durchbruch in der chirurgischen Behandlung von Patienten mit schwierigen, gewundenen, engen und verkalkten Zugängen, die ansonsten möglicherweise für die endovaskuläre Behandlung nicht in Frage kämen, dar. Zu dieser Patientengruppe zählen Frauen und kleinere Erwachsene. Deren meist engeren, stärker gewundenen Arterien lassen mitunter eine genaue Positionierung eines endovaskulären Stent Grafts mit den derzeit verfügbaren Einführungssystemen mit größerem Durchmesser nicht zu.
Das Cook Zenith AAA LP ist deutlich kleiner als die meisten gängigen EVAR-Einführungssysteme mit einem Durchmesser von 20-24 French. Der im Vergleich mit vielen derzeit erhältlichen Einführungssystemen um bis zu 20 Prozent geringere Durchmesser und die hydrophile Beschichtung erschließt die EVAR-Behandlungstechnik einer größeren Gruppe von Patienten.
Der neu entwickelte Stent Graft beruht auf der ARC Technology? von Cook Medical. ARC Technology? kombiniert die aktive Fixierung mit Haken, die sich in der Aortenwand verankern mit der Radialkraft durch die selbstexpandierenden Z-Stents zur höheren Stabilität und optimalen Stent Graft-/Gefäßanpassung sowie Columnar Strength, die es dem Hauptprothesenkörper erlaubt, sich den Bedingungen der natürlichen Anatomie des Gefäßverlaufs ohne Kompromisse anzupassen.
Ein weiterer Vorteil ist die Möglichkeit der perkutanen Einbringung des Zenith AAA LP in Patienten. Hierbei wird über Schleusen und Führungsdrähte ein Zugang geschaffen und das Einführungssystem über diese Punktion durch die Haut in das Gefäßsystem eingebracht. Dieses Verfahren ermöglicht den Aortenzugang ohne chirurgische Freilegung der Arterie.
Zwischen fünf und zehn Prozent der über 65-jährigen männlichen Bevölkerung leidet unter einem AAA . Abdominale Aortenaneurysmen treten auf, wenn ein Teil der Aorta, das größte Blutgefäß des Menschen, ermüdet und eine gefährliche Aussackung bildet, die zu einer Ruptur führen kann. Bei der offenen chirurgischen Behandlung, ist es erforderlich, einen Zugang über einen Schnitt im Bauchraum zu schaffen. Anschließend wird die Aorta abgeklemmt und das Aneurysma mit einer Gefäßprothese versorgt. Dieses stark invasive Verfahren kann schwere Komplikationen und längere Rekonvaleszenzzeiten nach sich ziehen.
Im Unterschied dazu ist eine minimal-invasive Behandlung der Aorta die schonendere Alternative. Hierbei werden in der Leiste zwei kleine Zugänge gelegt. Über Schleusen werden Drähte in die Arterien des Patienten eingeführt, hierüber die Stentgraftprothese an die richtige Stelle geführt und dort platziert. Da kein großer Schnitt ausgeführt wird und der Eingriff ohne Vollnarkose erfolgen kann, ist bei dieser Behandlungsmethode die Rekonvaleszenzzeit kürzer und die Letalität geringer als bei einer offenen Operation.
Zitate
"Wir sind davon überzeugt, dass sich der Zenith AAA LP aufgrund seines geringen Profils als die denkbar beste Lösung empfiehlt, um auch komplexe Aortenerkrankungen zu behandeln. Mit diesem System setzt Cook seine Erfolgsgeschichte in der Entwicklung innovativer endovaskulärer Systeme fort. Wir gehen davon aus, dass dieses System das dominierende Low-Profile-System für die endovaskuläre Aneurysmabehandlung (EVAR) werden wird", so Phil Nowell, Leiter des Geschäftsbereichs Aortic Intervention bei Cook Medical.
"Die Entwicklung eines Einführungssystems mit einem Durchmesser von 16 French in Verbindung mit den Vorteilen des bewährten Zenith-Systems ist eine wichtige technische Weiterentwicklung auf unserem Weg, allen Aneurysmapatienten die minimal-invasive Behandlung zu ermöglichen", ergänzt Nowell.
"Die große Flexibilität unseres Produktsortiments ermöglicht Ärzten, unter den zahlreichen Stent Grafts die Prothese auszuwählen, die am besten für die individuelle Anatomie ihrer Patienten geeignet ist. Diese Flexibilität kennzeichnet Cook, als Ansprechpartner für Lösungen auf dem EVAR-Markt.", erläutert Nowell. "Indem wir eine weitere Wahlmöglichkeit schaffen, erweisen wir einerseits den Ärzten und andererseits den Patienten, die den Ärzten ihre Gesundheit anvertrauen, den bestmöglichen Dienst."
"Obwohl EVAR in jüngster Zeit zunehmend bei der Behandlung abdominaler Aortenaneurysmen (AAA) zum Einsatz kommt, konnte dieses Verfahren bei bestimmten Patienten noch nicht eingesetzt werden", erklärt Dr. Timothy Resch, beratender Gefäßchirurg am Universitätsklinikum Skåne in Schweden; an der klinischen Erprobung des Zenith AAA LP beteiligt. "Als Alternative blieb nur die offene Operation mit ihrem höheren Komplikationsrisiko, die aufgrund ihrer langen Rekonvaleszenzzeiten bei gebrechlichen oder älteren Patienten nicht möglich war. Technologien, die sich dieser Patientengruppe annehmen, helfen uns, endovaskuläre Behandlungsverfahren an einer wachsenden Zahl von Patienten anzuwenden."