Schnell ist es geschehen: Man beugt oder bückt sich, etwas bewegt sich scheinbar falsch im Rücken und schon hat man fürchterliche Schmerzen. Ein derartiger Bandscheibenvorfall tritt plötzlich auf und geht mit heftigen Schmerzen sowie erheblichen Bewegungseinschränkungen einher. In schweren Fällen kann es sogar zu Entleerungsstörungen von Blase oder Mastdarm kommen. Heilpraktiker Wolfgang Scholz, Fachmann für SOT-Chiropraktik in München, erklärt die Entstehung von Bandscheibenvorfällen und chiropraktische Therapiemöglichkeiten.
Die Bandscheiben bestehen aus einem Gallertkern, dem Nucleus und dem umgebenden Faserring. Sie befinden sich zwischen den einzelnen Wirbelkörpern und federn Stöße auf die gesamte Wirbelsäule ab, so dass uns Bewegungen ohne Schmerzen möglich sind. Die optimale Funktionsfähigkeit einer Bandscheibe resultiert aus den flexiblen, dämpfenden Eigenschaften ihres lebenden Zellgewebes.
Wie alle lebenden Körperzellen, so bedarf auch das Bandscheibengewebe einer konstanten Zufuhr von Nährstoffen. Im Unterschied zu anderen Körpergeweben verfügt der Faserring einer Bandscheibe nach der Geburt jedoch nicht mehr über eine eigene Blutversorgung zur Nährstoffzufuhr. Stattdessen entzieht er seine Nahrung durch chemisch-physikalische Prozesse dem Körperwasser des umgebenden Gewebes.
Von besonderer Bedeutung ist hierfür ein Sog, der sich nach einiger Zeit des entlastenden Liegens einstellt. Ruhemangel kann die Entstehung des notwendigen Sogs ebenso verhindern, wie Muskelverhärtungen durch eine fehlerhafte Stellung von Wirbelkörpern.
Ohne ihn sind die Faserringe der Bandscheiben nicht mehr in der Lage, dem Körperwasser genügend Nährstoffe zu entziehen. Die mangelhafte Nährstoffversorgung bewirkt eine Degeneration des Bandscheibengewebes aufgrund derer die Faserringe ihre Elastizität verlieren und sich zurückbilden.
Erreicht die Gewebedegeneration ein fortgeschrittenes Stadium, kann das Fasergewebe bei Bewegungen, die einen hohen Druck auf die Wirbel verursachen, zerreißen. In diesem Fall gleitet der Nucleus der Bandscheibe plötzlich aus seiner natürlichen Position heraus. Das zerrissene Fasergewebe behindert eine Rückbewegung in die ursprüngliche Stellung zwischen den Wirbelkörpern, und der Bandscheibenvorfall ist komplett.
Der Bandscheibenvorfall bewirkt generell starke Schmerzen und Bewegungseinschränkungen. In schweren Fällen kann er zudem Entleerungsstörungen der Blase oder des Mastdarms verursachen. Sollten derartige Folgen eines Bandscheibenvorfalls auftreten, ist eine Operation dringend notwendig, um noch ernsteren Erkrankungen vorzubeugen.
Verläuft der Bandscheibenvorfall ohne ernste Komplikationen, sollte die Entscheidung zur Operation nicht ohne vorherige Abwägung von Vorteilen und Risiken erfolgen.
Der Nutzen vieler operativer Eingriffe zur Behebung eines Bandscheibenvorfalls ist nach wissenschaftlichen Erkenntnissen zweifelhaft. Im Verlauf eines Jahres nach der Operation vermelden nur etwa die Hälfte aller Operierten eine Verbesserung empfundener Schmerzen, längerfristig treten die Schmerzen sogar bei den meisten operierten Personen wieder auf.
Gleichzeitig sind alle operativen Maßnahmen an der Wirbelsäule mit Risiken verbunden, die teils schwere Folgeschäden verursachen können. Aus diesem Grund empfehlen Experten, zunächst sanfte Heilverfahren, etwa eine moderne chiropraktische Therapie, einzusetzen. Sie verfügen nachgewiesenermaßen über eine vergleichbare Wirksamkeit, sind jedoch ohne operative Risikofaktoren.
Im Rahmen einer chiropraktischen Therapie kann die verschobene Bandscheibe häufig bereits durch einige gezielte Impulse an Wirbelkörpern in ihre gesunde Ausgangslage zurückbewegt werden. Innerhalb einiger Folgebehandlungen wird die gesunde Position gefestigt. Den Abschluss der Therapie bildet ein körperliches Trainingsprogramm für die Rückenmuskeln und Bänder, damit die Wirbelsäule künftig gut gestützt und somit weniger anfällig ist.
Es ist Heilpraktiker Wolfgang Scholz ein persönliches Anliegen, seine Erfahrung und Expertise in der sanften SOT-Chiropraktik durch Beratung und Behandlung weiterzugeben.