Erotische Kontakte und spontane Blind Dates kann man heute problemlos unter einem Nickname im Internet knüpfen. Zahlreiche Foren fördern diesen lockeren Zeitvertreib. Der erotische Ersterfolg tritt bereits beim Schreiben ein. Nichts zwingt einen, weiter zu gehen - aber andererseits ist der nächste Schritt noch prickelnder als der davor! Chiffreanzeigen im Tagesanzeiger sorgen dafür, das man im Kurort nicht mehr auf einen Kurschatten warten muss - man organisiert ihn bereits im Vorfeld.
Statistiken zu Folge haben bereits etliche Frauen und Männer fremde Betten ausprobiert. Ob man dem Partner jemals davon erzählt, ist unterschiedlich. Man nennt ein Agreement darüber "eine offene Beziehung". Oft bedeutet es: gleiches Recht für beide - und was ich nicht weiß, macht mich auch nicht heiß. Aber heiß soll es ja sein - also geht man am Liebsten fremd, wenn die Gattin ahnungslos ist. Fremdgehen ist genau dann ein prickelndes Ereignis, wenn man dabei nicht erwischt wird und wenn der Partner vollkommen ahnungslos bleibt. Schon mancher gebeichtete oder aufgedeckte Seitenspung hat eine gute Beziehung implodieren lassen - und hinterher fragte man sich manchmal, ob es das eigentlich wert war.
Im Internet finden sich Tipps zum sicheren Fremdgehen. Sie umfassen Ratschäge, wie man verräterische Düfte, Kratzspuren, Knutschflecke oder Lippenstiftspuren vermeiden kann, keine fremden Düfte benutzen sollte, Telefonate nur von der Zelle aus tätigt, Mails von einem anderen Mailaccount aus schreiben sollte, niemals Briefe oder Postkarten versendet, sich ein Zweithandy mit Prepaid-Karte zuzulegt und mit einer sicheren PIN versieht oder kostenlose SMS aus dem Internet senden kann. Große Extra-Ausgaben fallen leicht ins Auge, daher sollte man immer für getrennte Bezahlung sorgen! Glaubwürdige Ausreden und Alibis sollte man auch belegen können.
Das Volk will betrogen werden - und der Ehepartner auch. So lautet das unausgesprochene Fazit, das man nach einem tiefen Blick auf das moderne Leben ziehen möchte.