sup.- Der plötzliche Herztod, den jährlich in Deutschland rund 200.000 Menschen erleiden, kann einer Studie zufolge in vielen Fällen verhindert werden. Bei den untersuchten Herztodopfern wurden durchweg winzige Narben im linken Herzmuskel gefunden. Das berichten die Kardiologen Dr. Oliver Bruder (Elisabeth-Krankenhaus Essen) und Dr. Heiko Mahrholdt (Robert-Bosch-Krankenhaus Stuttgart) als Ergebnis der weltweit ersten Studie dieser Art. Die Narben stammten vermutlich aus Mikroinfarkten im verdickten Gewebe.
Aus den Erkenntnissen ergeben sich nach Einschätzung der Mediziner gute Vorbeugungsmöglichkeiten, mit denen der plötzliche Herztod verhindert werden kann. Bei Patienten, die Symptome für eine Herzerkrankung zeigen, kann ein aussagekräftiger Herzcheck erfolgen. Hierzu wird heute die kontrastverstärkte Magnetresonanz-Tomographie (MRT) genutzt, die ohne schädliche Röntgenstrahlen auskommt. Auf den Aufnahmen lassen sich auch kleine Narben im Herzmuskel sicher erkennen. "Patienten, bei denen im MRT-Bild Narben festgestellt werden, kann dann gegebenenfalls vorbeugend ein Defibrillator implantiert werden, der beim Herzstillstand automatisch und ohne Zeitverzug wiederbelebt", erläutert Dr. Mahrholdt. Durch Früherkennung von Herznarben können die Überlebenschancen beim plötzlichen Herzversagen deutlich verbessert werden. Derzeit können nur fünf von hundert Betroffenen durch schnelle Defibrillation gerettet werden.
Bildzeile: 200.000 Menschen erleiden jährlich in Deutschland ein plötzliches Herzversagen.