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ADAC: Reisemängel richtig reklamieren
Wenn der Urlaub nicht hält, was der Katalog oder das Online-Portal versprechen,
können Urlauber Geld zurückverlangen. Der ADAC sagt, worauf zu achten
ist, wenn die Beschwerde Erfolg haben soll:
Wer mit einer Leistung des Reiseveranstalters nicht zufrieden ist, muss zuerst
muss an Ort und Stelle Abhilfe verlangen. Bereits dies sollte man sich von der
zuständigen Reiseleitung oder direkt vom Vertragspartner bestätigen lassen.
Die sogenannte Mängelanzeige kann später wichtig für die Beschwerdeführung
sein. Zudem sollte man sich von Mitreisenden die bestehenden Mängel
bezeugen lassen. Unabhängige Zeugen sind vor Gericht glaubwürdiger als
der mitreisende Partner oder Familienangehörige. Hilfreich ist außerdem eine
Fotodokumentation. Vieles kann im Bild festgehalten werden, bei Lärmbelästigung
kann ein Videomitschnitt aufschlussreich sein. Nach der Rückkehr sind
die Ansprüche innerhalb eines Monats beim Reiseveranstalter geltend zu machen.
Wer bummelt, geht leer aus.
Ob und welche Reisepreisminderung Urlaubern zusteht, hängt vom Mangel
ab. Zur Orientierung hat der ADAC rund 300 Urteile aus den letzten zehn Jahren
in einer Tabelle zusammengestellt. Sie ist nicht verbindlich, denn jedes
Gericht entscheidet anders ? bietet aber einen guten Überblick. Insekten sind
beispielsweise zwar eine Plage, doch nicht unbedingt Grund zur Klage. Solche
Beschwerden werden von den Gerichten häufig abgeschmettert. Die Lärmbelästigung
durch einen krähenden Hahn am frühen Morgen im ländlichen Raum
oder Geckos in karibischen Hotelzimmern müssen ebenfalls ertragen werden.
Auch die Katalogbeschreibung "direkte Strandlage" ist Auslegungssache. Bei
einer Clubanlage, die insgesamt sehr weitläufig ist, muss der Kläger akzeptieren,
dass sein Apartment bis zu 800 Meter vom Stand entfernt liegt. Wer aber
bei einem Malediven-Urlaub auf einem Tauchboot, statt wie gebucht auf einer
Insel untergebracht ist oder wer im Hotel durch Soldaten gestört wird, die ein
Manöver durchführen, der darf durchaus mit der Rückerstattung des gesamten
Reisepreises rechnen.
Wenn Hin- und Rückflüge verlegt werden und nicht außergewöhnliche Umstände
wie beispielsweise Tornados oder Nebel Ursache dafür sind, schützt
die Fluggastrechteverordnung der EU den Reisenden. Bei großer Verspätung
oder Annullierung eines Fluges hat er Anspruch auf eine Ausgleichszahlung.
Diese beträgt je nach Flugstrecke zwischen 250 und 600 Euro.
Die ADAC-Tabelle zur Reisepreisminderung ist abrufbar unter
www.adac.de/Recht_und_Rat/reiserecht. ADAC-Mitglieder erhalten eine juristische
Beratung in allen Fragen rund ums Reiserecht.
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